
Viele Millionen Menschen in Deutschland leiden an einem Tinnitus oder Pfeifen im Ohr. Bei einem gewissem Teil der Betroffenen klingen die Ohrgeräusche nach vielen Jahren von selbst wieder ab, andere leiden dauerhaft unter dem Geräusch.
Tinnitus oder ein Pfeifen im Ohr kann in jedem Alter auftreten und verschiedene Auslöser haben. Am häufigsten tritt Tinnitus aber ab einem Alter von 50 Jahren auf. Ein Pfeifen, Summen, Klingeln oder Rauschen im Ohr. Egal, wohin man geht oder ob man sich die Ohren zuhält, das quälende Geräusch hört nicht auf. Tinnitus nennt sich das Symptom, bei dem man Ohrgeräusche wahrnimmt, die nicht einer äußeren Schallquelle entspringen. In den meisten Fällen kann ein Tinnitus nur von den Betroffenen selber wahrgenommen werden, sehr selten leiden Menschen an dem sogenannten objektiven Tinnitus, der auch vom Arzt gehört und gemessen werden kann. Tinnitus sollte auch nicht mit einer Geräuschüberempfindlichkeit verwechselt werden, sie können aber in Zusammenhang stehen.
Bei Tinnitus wird zwischen zwei Hauptformen unterschieden:
Objektiver Tinnitus: Ein objektiver Tinnitus entsteht in einem dem Ohr naheliegenden Blutgefäß durch Verwirbelungen. Die Form von Tinnitus kann von außen also anderen Menschen gehört werden und ist medizinisch messbar. Ein objektiver Tinnitus (z.B. pulssynchroner Tinnitus) ist eher selten und ist häufig eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck.
Subjektiver Tinnitus: Der Subjektive Tinnitus hingegen wird von Patienten selbst wahrgenommen. Die Entstehung ist aktuell noch nicht vollständig erklärbar. Es wird vermutet, dass geschädigte Haarzellen oder fehlgeschaltete Nervenbahnen falsche Signale an das Gehirn weiterleiten, oder Informationen des Hörnervs nicht richtig im Hirn ankommen oder verarbeitet werden können. Ein subjektiver Tinnitus tritt deutlich häufiger auf, als der objektive. Die Ursachen können vielfältig sein, z. B.
Diese beiden Tinnitusarten unterscheiden sich vor allem wegen der Dauer.
Von einem akuten Tinnitus wird gesprochen, wenn die Ohrengeräusche nicht länger als drei Monate andauern. Ein akuter Tinnitus kann chronisch werden. Bei einer Beschwerdedauer von vier bis zwölf Monaten spricht man von einem subakuten Tinnitus.
Dauern die Beschwerden drei Monate oder länger an und ist das Ohrgeräusch permanent mit wechselnder Intensität, handelt es sich um einen chronischen Tinnitus. Der chronische Tinnitus kann wiederum objektiv oder subjektiv sein.
Wissenschaftlich ist diese Frage nicht eindeutig zu beantworten. In den wenigsten Fällen tritt ein Tinnitus jedoch völlig grundlos auf. Die häuftigsten Ursachen sind Verletzungen, Erkrankungen oder anatomische Veränderungen.
Ein defektes Trommelfell kann die Entstehung eines Tinnitus begünstigen. Auch eine Hirnhautentzündung oder ein Gehirntumor können die Tinnitus Ursache sein.
Ein Tinnitus entsteht wenn die Hörverarbeitung durcheinander gebracht wird. Höreindrücke werden dann fehlerhaft an das Gehirn weitergegeben. Die Störung liegt meist im Innenohr und bei einem chronischen Verlauf oder seltenen Erkrankungen des Gerhirns im zentralen Hörsystem.
Wenn die Ohrgeräusche länger als ein bis zwei Tage anhalten, sollte man auf jeden Fall einen HNO-Arzt aufsuchen. Eine Tinnitus Diagnose erfolgt dann recht schnell durch den Arzt. Diesem stehen dazu verschiedene Verfahren zur Verfügung.
Im ersten Schritt stellt ein HNO-Arzt Ihnen ein paar gezielte Fragen, um sich möglichst ein genaues Bild von Ihren Beschwerden zu machen.
Anschließend wird der Gehörgang und das Trommelfell auf sichtbare Veränderungen untersucht. Auch sollten Nasen-und Rachenraum überprüft werden. Im Weiteren ist es sinnvoll das Hörvermögen zu testen, um eine Diagnose zu stellen.
Eine Tinnitus Behandlung ist immer zu empfehlen und es steht eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, diese sind auch abhängig von der Art des Tinnitus.
Es kann zwischen einer medikamentösen Behandlung, einer Verhaltenstherapie oder einer akustischen Stimulation unterschieden werden. Eine Heilung ist allerdings nicht immer möglich. Das Ziel einer Behandlung liegt eher darin die Wahrnehmung des Ohrgeräusches in den Hintergrund zu stellen.
Viele Millionen Menschen in Deutschland haben einen Tinnitus. Nach Angaben der Selbsthilfeorganisation Deutsche Tinnitus-Liga e.V. kommen jedes Jahr 300.000 neue Patienten mit einem Pfeifen oder Rauschen im Ohr dazu.
Bei 10 % - 20 % der Betroffenen führt der Tinnitus zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität. Häufig sind Personen ab dem 50. Lebensjahr betroffen. Tinnitus bei Kinder tritt deutlich seltener auf.
Die Tinnitus Dauer hängt von der Form ab und kann zwischen wenigen Stunden, Tagen oder dauerhaft variieren.
Viele Menschen hatten z.B. nach einem Konzert für wenige Stunden einen Tinnitus. Wenn das Ohrgeräusch aber nicht nach 24 Stunden von alleine wieder verschwindet, sollten Sie auf jeden Fall einen HNO-Arzt aufsuchen. Je früher ein Tinnitus behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen
Ein Tinnitus kann mit oder ohne Hörminderungen auftreten. Für beide Fälle gibt es Hörgeräte. Sogenannte Noiser helfen bei Tinnitus.
Unsere Amplifon Tinnitus Spezialisten sind speziell für das Thema ausgebildet und stehen Ihnen gerne beratend zur Seite.
Tinnitus in Zusammenhang mit Lärm: Im Konsensuspapier 2015 wurde detailliert der Zusammenhang zwischen dauerhaft zu lauten Geräuschen und dem unangenehmen Pfeifen im Ohr untersucht - laden Sie sich gerne unser Konsensuspapier für weitere Informationen runter. Natürlich stehen Ihnen auch unsere Tinnitus Spezialisten von Amplifon zur Seite.
Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Ohren schützen können.