Folgen unbehandelter Schwerhörigkeit

Unter unbehandelter Schwerhörigkeit versteht sich eine Hörminderung, die nicht von therapeutischen Maßnahmen begleitet wird. Schwerhörigkeit entwickelt sich allmählich und kann bis zu einem völligen Hörverlust auf einem oder beiden Ohren führen.

Schwerhörigkeit nicht zu behandeln oder zu unterschätzen, hat daher negative Auswirkungen auf die eigene Lebensqualität. Ein auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmtes Hörgerät zu tragen, ist zweifellos die beste Lösung, um gegen eine Hörminderung vorzugehen und das alltägliche Leben möglichst gut bewältigen zu können. 

Altersschwerhörigkeit, auch Presbyakusis genannt, kann als physiologische Folge des fortschreitenden Alters betrachtet werden. Wenn sie jedoch nicht behandelt wird, kann sie für die Betroffenen schwere Folgen wie Demenz, Aggressivität oder Depressionen durch akustische Isolation nach sich ziehen.

Auch Kinder können von Schwerhörigkeit betroffen sein. In diesem Fall kann es schwere Folgen für die Entwicklung des Kindes haben, wenn sie unbehandelt bleibt. Dazu können Probleme bei der Sprachentwicklung oder in der Schule, sei es beim Lernen oder bei sozialen Kontakten, gehören. Diese können sich auch negativ auf die Psyche der schwerhörigen Kinder auswirken. 

Nicht richtig hören zu können und aufgrund der Schwerhörigkeit Probleme im Alltag zu haben, führt bei den Betroffenen zu einer Unzufriedenheit, die sich in einer – im Vergleich zu Normalhörigen – schlechteren Lebensqualität widerspiegelt. 

Natürlich führt Schwerhörigkeit bei den Betroffenen auch zu Kommunikationsproblemen. Diese Schwierigkeiten können eine Verschlechterung der kognitiven Prozesse, soziale Isolation und in der Folge auch Depressionen zur Folge haben. 

Eine Hörminderung kann auch eine Zunahme von Konflikten nach sich ziehen, die durch Kommunikationsprobleme hervorgerufen werden – zum Beispiel im Alltag, wenn ein schwerhöriger Mensch Verständnisprobleme am Telefon hat. Auch in anderen Alltagssituationen können Probleme entstehen, zum Beispiel wenn Schwerhörige den Ton beim Fernsehen oder bei einem Wecker lauter stellen als es andere Menschen tun, und auf diese Weise Familienmitglieder oder andere Menschen in ihrer Umgebung stören.

Schlechtes Hören schränkt auch die Selbstständigkeit der Betroffenen ein, die demzufolge auch bei einfachen Alltagstätigkeiten auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Das gilt vor allem für ältere Menschen mit Hörminderung.

Schwerhörige Menschen können leider auch Probleme am Arbeitsplatz haben. Die beeinträchtigte Hörfähigkeit kann Verständnisprobleme mit sich bringen und dadurch zum Beispiel zu schlechteren Leistungen führen. 

Bei Kindern kann Schwerhörigkeit die Ursache für schlechte Noten in der Schule sein. Auch kann sie zur Ausgrenzung durch andere Kinder und somit einem Mangel an Freunden führen. Generell haben diese Kinder Probleme mit der Verarbeitung von Informationen.