Die
Ohrgeräusche können sich von Fall zu Fall unterscheiden. Während einige Patienten über ein Klingeln klagen, ist es bei anderen ein wiederkehrendes Klopfen oder Zischen. Darüber hinaus hängt die Wahrnehmung des Geräuschs von einer bestehenden Hörminderung ab. Personen, die bereits unter einem Hörverlust leiden, nehmen die Tinnitussymptome deutlich stärker wahr. Ist das Hörvermögen stark eingeschränkt, können sich die Ohrgeräusche auch in Form einer Melodie äußern. Die meisten Patienten lokalisieren die Töne in einem Ohr oder der Mitte des Kopfes. Je nach
Ursache können sie pulsartig oder konstant auftreten. Häufig verstärken sie sich unter Alkoholeinfluss, bei körperlicher Anstrengung und Stress.
Das permanente Hören eines Störgeräuschs ist verständlicherweise eine große Belastung für den gesamten Körper. Bei länger andauernden Beschwerden kommt es daher häufig zu Begleitsymptomen, die Betroffene zusätzlich einschränken.
- Hypakusis: Schwerhörigkeit tritt gelegentlich in Verbindung mit Tinnitus auf. Sie äußert sich durch einen Lautstärke- oder Verstehverlust, der es Betroffenen erschwert Gesprächen zu folgen oder das Radio oder Fernsehen zu verstehen. Oftmals haben sie den Eindruck, ihre Mitmenschen würden undeutlich sprechen.
- Depression: Depressionen sind eine ernst zu nehmende Erkrankung. Knapp die Hälfte der Menschen, bei denen eine Depression diagnostiziert wurde, klagt auch über Tinnitus. Betroffene ziehen sich häufig aus sozialen Gefügen zurück, sind müde und antriebslos, leicht reizbar und leiden unter Schlaf- und Angststörungen.
- Schwindel: Tritt neben den Ohrgeräuschen zusätzlich Schwindel auf, ist dies meist ein Anzeichen für eine Erkrankung des Innenohrs. Dies äußert sich in Einschränkungen in der Standfestigkeit und Raumorientierung. Der Gleichgewichtssinn ist gestört, sodass Betroffene schwanken und Angst vor einer möglichen Ohnmacht haben.
- Geräuschüberempfindlichkeit: Tinnituspatienten reagieren häufig überdurchschnittlich empfindlich auf Geräusche. Dies hängt vermutlich daran, dass das Gehirn Schwierigkeiten mit der Verarbeitung der Hörsignale hat.
- Schlafstörungen: Besonders vor dem Einschlafen wird das Piepgeräusch als störend wahrgenommen, was Einschlafprobleme und Schlafstörungen mit sich bringt. Dies hat zur Folge, dass Betroffene geschwächt und müde in den nächsten Tag starten.
- Ohrenschmerzen: Bei der Untersuchung helfen dem Arzt Informationen über Ohrenschmerzen. Diese deuten auf bestimmte, in der Regel behandelbare Ursachen, zum Beispiel eine Mittelohrentzündung hin.
- Zähneknirschen: Durch eine Kieferfehlstellung oder eine kürzlich vorausgegangenen Zahnbehandlung kann es zu nächtlichem Zähneknirschen kommen, das einen Tinnitus auslöst. Auch Stress kann ein Auslöser für das Zähneknirschen sein.
- Konzentrationsprobleme: Tinnitus hat direkten Einfluss auf die Strukturen im Gehirn. Der Teil, der für die Konzentration verantwortlich ist, wird stärker beansprucht, während die Areale, die in entspannten Situationen zum Tragen kommen, weniger genutzt werden. Dies hat zur Folge, dass Betroffene unkonzentrierter und müder sind.