Ein Gehörschutz gegen Lärm ist die beste
Vorbeugung gegen Hörprobleme und Tinnitus. Sind bereits Probleme vorhanden, ist es allerhöchste Zeit, die Ohren zu schützen. Tinnitus-Ohrstöpsel schützen die Ohren vor weiteren Schädigungen und den Körper vor Lärm-Stress. Stress als bekannter Auslöser für Tinnitus sollte in allen Situationen vermieden werden. Deshalb gilt: Lärm vermeiden,
Ohrstöpsel in einer lärmintensiven Umgebung tragen und wo immer es geht, für Entspannung sorgen. Als lärmintensiv gelten
Lautstärken ab 85 Dezibel. Die passenden Ohrstöpsel bekommen Sie vom Hörakustiker in Ihrer
Amplifon-Filiale. Denken Sie nicht, es sei zu spät und verzichten auf Gehörschutz. Tinnitus ist kein Schicksal. Er kann sich verbessern und wieder verschwinden.
Ein ganz entscheidender Faktor bei Tinnitus: Stress. Am häufigsten ist nämlich stressbedingter Tinnitus. Aus diesem Grund ist das Wichtigste, für Entspannung zu sorgen. Aber wie soll ich mich entspannen, wenn mich in meinem Ohr ein permanentes Störgeräusch begleitet, fragen viele Betroffene. Genau hier liegt die Herausforderung: Endlich zu lernen, das Leben zu entschleunigen und Entspannung zu finden – mit Tinnitus. Entspannungsmusik, geführte Fantasiereisen auf CD, Meditationsübungen oder Kurse für autogenes Training: Jeder Mensch findet anders zur inneren Ruhe. Welche Entspannungsübungen Tinnitus bei Ihnen am besten positiv beeinflussen, müssen Sie selbst herausfinden. Aber seien Sie sich sicher: Wenn Sie Ihren Weg gefunden haben, wird Ihnen der Stressabbau leichter fallen.
Ein gesundes Leben hilft gegen Tinnitus. Ernährung ist dabei natürlich ein wichtiger Baustein. Eine gute Ernährung bei Tinnitus unterscheidet sich nicht von den üblichen Empfehlungen:
- Viel frisches Obst und Gemüse
- Wenig Fertigprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel (z. B. Wurst)
- Wie für alle gültig, so auch bei Tinnitus: Zucker vermeiden, wenig Fett essen
- Viel trinken (Wasser oder Tee, keine Säfte und Limonaden)
Tinnitus und Ernährung hängen nicht ursächlich zusammen. Es ist aber so, dass sich mit einer besseren Ernährung der gesamte Stoffwechsel verbessert – und damit auch die Durchblutung, die im Zusammenhang mit Ohrgeräuschen wichtig ist. Wer sich abwechslungsreich ernährt, braucht keine Nahrungsergänzungsmittel. Teilweise wird im Zusammenhang mit Tinnitus Kalium erwähnt. Dabei geht es aber um im Innenohr stattfindende Nerventätigkeiten, die mit zu viel oder zu wenig Kalium nicht beeinflusst werden können.
Fazit: Eine Ernährungsumstellung ist kein Allheilmittel, aber man stellt die richtigen Weichen, damit der Körper sich erholen kann.
Kaffee bei Tinnitus – ja oder nein
So wie mit der Ernährung ist auch der Umgang mit Kaffee zu bewerten: Wer gerne Kaffee trinkt und ihn gut verträgt, der muss Kaffee nicht meiden. Es gibt sogar Untersuchungen, die vermuten, dass eine Prophylaxe gegen Tinnitus Koffein sein könnte. Keinesfalls sollten deshalb aber Nicht-Kaffeetrinker jetzt damit anfangen: Menschen, die empfindlich und mit Unruhe auf Kaffee reagieren, können stattdessen nämlich das Gefühl haben, Kaffee verstärkte die Geräusche. Tee ist dann eindeutig die bessere Wahl.
Nikotin und Alkohol – besser nicht
Vor allem Nikotin mit seiner gefäßverengenden Wirkung ist bei Tinnitus nicht zu empfehlen. Auch Alkohol ist nur in geringen Mengen angebracht, um die Organe und damit den Körper durch den Alkoholabbau nicht in Stress zu versetzen.
Sport und Bewegung können helfen. Man sollte immer die Sportart wählen, die wirklich Freude bringt und nicht zusätzlichen Stress verursacht:
- Mit Konzentration gegen den Tinnitus: Meditation
- Aktiv gegen den Tinnitus: Sport, der Spaß macht. Sport ist nur dann sinnvoll, wenn der Sport nicht als Stress empfunden wird.
- Durchblutung anregen bei Tinnitus: Sauna mit anschließendem kaltem Tauchbad ist nur gut für Menschen, die die starke Hitze und Kälte gut vertragen.
- Yoga gegen Tinnitus: Ein spezielles Yoga gegen Ohrensauen ist noch nicht erfunden. Empfehlenswert sind alle ruhigen Yoga-Arten.
- Der innere Weg gegen die Störgeräusche: Autogenes Training ist eine besonders hilfreiche und für alle Altersgruppen einfach durchführbare Methode, um Entspannung herbeizuführen.
Stille wird häufig als sehr unangenehm empfunden, weil dann die Ohrgeräusche noch deutlicher zu hören sind. Eine besonders große Herausforderung in diesem Zusammenhang ist für viele Menschen das Schlafen mit Tinnitus. Denn gerade beim Einschlafen können die Ohrgeräusche besonders störend werden. Deshalb sind Schlafstörungen vor allem in der Anfangsphase ein häufiges Problem. Es gibt die Möglichkeit, den Tinnitus zu übertönen. Folgende Methoden haben sich bewährt:
- Weißes Rauschen: Ein White-Noise Generator erzeugt Geräusche, die dem Gehirn helfen, andere Geräusche zu ignorieren. Oftmals wird der Generator auch im Rahmen einer Geräuschtherapie (sound enrichment) eingesetzt.
- Gleichförmige Geräusche: Zimmerbrunnen haben einen ähnlichen Effekt wie das oben beschriebene Weiße Rauschen. Das ruhige Plätschern hilft beim Übertönen der Ohrgeräusche – und damit beim Einschlafen.
Wenn der Tinnitus bleibt, kann daraus eine Belastung entstehen. In bestimmten Fällen verordnen dann HNO- oder Hausarzt bei Tinnitus Psychotherapie. Es ist empfehlenswert, diese Hilfe anzunehmen. Denn gerade, wenn Psyche und Wohlbefinden belastet sind, ist es doppelt so schwer, Entspannung zu finden. Und gerade der entspannte Umgang im Alltag ist der Schlüssel zu einem Weg aus dem Tinnitus oder um gut mit mit den Stötgeräuschen zu leben. Meist wird eine kognitive Verhaltenstherapie empfohlen, die anhand konkreter Übungen den Umgang mit Stress eichter macht.
Auch bei der
Tinnitus-Retraining-Therapie spielen psychotherapeutische Anteile eine Rolle. Hier werden psychotherapeutische Beratung, Geräuschtherapie und ein Hörtraining kombiniert.
Wer keine weitere ärztliche Betreuung wünscht, kann in einer Tinnitus-Selbsthilfegruppe Ansprache, Austausch und Ratschläge von Betroffenen bekommen. Kontaktdaten aus Ihrer Umgebung finden Sie auf der Seite der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. Die Selbsthilfe ist in ganz Deutschland breit aufgestellt. Die Chancen, eine Gruppe in der Nähe zu finden, sind gut. Wer selbst eine Gruppe gründen möchte, kann sich hier ebenfalls informieren.
Zum Abschluss noch die Klärung einer häufig gestellten Frage: Kann man mit Tinnitus fliegen? Bedenken haben viele Betroffene wegen dem
Druck auf den Ohren. Eine Druck-Entlastung kann ein
Gehörschutz zum Fliegen bieten.
Fliegen mit Tinnitus ist kein Problem, so lange nicht zusätzlich eine Ohrenerkrankung (z. B. eine
Mittelohrentzündung) oder ein erst kürzlich erlittener
Hörsturz vorliegt. Sie sollten dann vor der Flugreise mit Ihrem HNO-Arzt sprechen.