Hypakusis (Schwerhörigkeit)

Ursachen und Behandlung

Schwerhörigkeit - Eine Einschränkung des Hörvermögens

Schwerhörigkeit oder auch Hypakusis, bezeichnet die Einschränkung des Hörvermögens. Sie reicht von einem geringgradigen Hörverlust bis zur Gehörlosigkeit und kann vorübergehen oder dauerhaft sein. Ursachen für Schwerhörigkeit können starke Lärmbelastung, eine Krankheit oder das Alter sein.

Definition: Was ist Schwerhörigkeit?

Von Hypakusis (oder Schwerhörigkeit) sprechen wir, wenn ein Hörverlust eintritt. Die  Definition für Hypakusis ist der Hörverlust. Der kann sich aber auf verschiedene Weisen äußern:

  • durch einen Lautstärkeverlust
  • durch einen Verstehverlust

Sind Gespräche oder Geräsche leiser als zuvor, dann könnte es sich um einen Lautstärkeverlust handeln, bei dem der Schall im Ohr abgeschwächt wird. Verantwortlich hierfür ist eine fehlerhafte oder stark abgeschwächte Übertragung des Schalls. Mögliche Ursachen sind z. B. überschüssiger OhrenschmalzFlüssigkeit im Ohr oder Infektionen im Ohr, aber auch ein Riss im Trommelfell können verantwortlich sein.

Geräusche und Gespräche werden nur mit Mühe verstanden? Dann könnte ein Verstehverlust vorliegen. Auslöser sind häufig Schädigungen in den Haarzellen des Ohres. Weitere Faktoren, die eine solche Hypakusis begünstigen, sind Vererbung, lang anhaltende Lärmbelästigung oder bestimmte Medikamente. Auch verschiedene Erkrankungen wie z. B. eine Hirnhautentzündung begünstigen eine Schwerhörigkeit. Glücklicherweise gibt es in viele Wege eine Schwerhörigkeit auszugleichen.

 

Wo beginnt Schwerhörigkeit?

Für die Beurteilung ab wann man schwerhörig ist, werden Tonhöhe und Lautstärke genauer betrachtet. Über diese beiden Einheiten wird die Hörschwelle bestimmt, also die Wahrnehmungsgrenze eines Höreindrucks. Ein Hörverlust bis 20 Dezibel, ausgehend von der Hörschwelle, liegt noch im Bereich der Normalhörigkeit. Ab einem Hörverlust von 25 bis 20 Dezibel liegt eine geringgradige Schwerhörigkeit vor, das erste Stadium der Schwerhörigkeit.

Welche Arten von Schwerhörigkeit gibt es?

Um den Grad der Schwerhörigkeit festzustellen, wird er in die vier Stufen von Hörverlust eingegliedert. Darüber hinaus unterscheidet der Mediziner und der Hörakustiker anhand verschiedener Kriterien die Art der Schwerhörigkeit:  

Innenohrschwerhörigkeit: Sie betrifft die Schallempfindlichkeit des Ohres, dabei sind Teile des Innenohrs beschädigt oder Funktionen beeinträchtigt. 

Schallleitungsschwerhörigkeit: Hierbei wird der über das Trommelfell ankommende Schall vom Mittelohr nicht richtig an das Innenohr weitergeleitet. 

Altersschwerhörigkeit: Sie entwickelt sich aus einer langsam fortschreitenden Schallempfindungsschwerhörigkeit und betrifft beide Ohren. Häufig geht ein Tinnitus mit der Altersschwerhörigkeit einher.  

Schwerhörigkeit bei Kindern: Sie sollte bei Kindern so früh wie möglich behandelt werden, um zum Beispiel Sprachproblemen vorzubeugen.

Hypakusis: Mögliche Ursachen

Mal tritt eine Hypakusis beidseitig auf, mal handelt es sich aber auch nur um eine Hypakusis rechts oder eine Hypakusis links. Beruhigend: Viele Formen der Schwerhörigkeit lassen sich ganz oder teilweise behandeln. Mögliche Auslöser eines Hörverlusts:

Lärm

Zu den häufigsten Ursachen einer Schwerhörigkeit zählt Lärm, ganz gleich, ob Sie permanent an Baumaschinen arbeiten oder stets den MP3-Player auf volle Lautstärke aufdrehen. Denn Lärm stört die Sauerstoffversorgung des Ohrs und damit seine Funktionalität. Vielleicht machen Sie es den Profimusikern nach: Viele von ihnen tragen vorbeugend einen maßgeschneiderten Hörschutz bei Konzerten oder lauten Veranstaltungen..

Alter

Der natürliche Alterungsprozess setzt auch dem Ohr zu. Dabei zeigen die feinen Sinneszellen im Ohr Verschleißerscheinungen, die einen Hörverlust herbeiführen. Besonders ungünstig ist es, wenn weitere Faktoren hinzukommen, z. B. permanenter Lärm, Medikamente, exzessiver Nikotin- und/oder Alkoholkonsum. In Sachen altersbedingte Hypakusis sind Sie übrigens keineswegs alleine: Bei rund 40 Prozent der über 65-jährigen liegt eine mehr oder weniger starke Schwerhörigkeit vor, die auch als Altersschwerhörigkeit bezeichnet wird.

Vererbung

Manche Formen der Hypakusis sind erblich bedingt. Gibt es in der Familie bereits Menschen mit Schwerhörigkeit, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass diese Einschränkung weiter gegeben wird und es so zu einem Hörverlust bei Kindern kommen kann. Gerade bei Kindern und Babys gilt: Je früher diese Hörminderung erkannt und behandelt wird, desto besser. Denn eingeschränktes Hören beeinflusst die gesamte Entwicklung des Kindes. 

Erkrankungen

Bakterielle und Virusinfektionen wie z. B. eine Mittelohrentzündung, Masern oder eine Hirnhautentzündung können das Gehör beeinträchtigen. Auch eine Otosklerose kann sie herbeiführen. Dabei verkalken die Gehörknöchelchen, die sich dadurch nicht mehr frei bewegen können und Schwingungen – und damit den Schall – nur mangelhaft weiterleiten.  

Ohrenschmalz

Lästig, aber meist harmlos: Ohrenschmalz (oder Cerumen) kann einen Pfropfen im Ohr bilden und einen Hörverlust verursachen. Übermäßiges Ohrenschmalz deutet möglicherweise auch auf eine Stoffwechselstörung. Fragen Sie im Zweifelsfall den Hals-Nasen-Ohren-Arzt.

Medikamente, Alkohol und Rauchen

Übermäßiger Alkoholkonsum und starkes Rauchen beeinflussen nachweislich die Funktionalität des Gehörs und können eine Schwerhörigkeit nach sich ziehen. Auch bestimmte Medikamente schlagen auf die Ohren, z. B. Krebsmedikamente, entwässernde Medikamente oder Mittel, um Malaria zu behandeln. Fragen Sie Ihren Hausarzt, wenn Sie das Gefühl haben schlechter hören zu können und Medikamente einnehmen.

Wasser

Ob beim Tauchen oder Baden: Wenn zu viel oder verschmutztes Wasser ins Ohr gelangt, kann es zu Gehörgangsentzündungen und damit zu einem Hörverlust kommen. Sie schwimmen viel oder sind sogar Sporttaucher? Ein angepasster Gehörschutz zum Schwimmen macht Ihre Ohren „wasserfest“. 

Hypakusis: Symptome erkennen

Wie können Sie erste Hypakusis-Symptome bei sich selbst (oder Menschen in Ihrem Umfeld) erkennen? Indem Sie aufmerksam sind. Achten Sie zum Beispiel auf folgende Anzeichen:

  • Sie müssen im Gespräch öfter nachfragen, weil Sie das Gesagte nicht verstanden haben. 
  • Sie können Gesprächen, die hinter Ihnen oder weiter entfernt stattfinden, nur mit Mühe folgen. 
  • Sie müssen häufig näher an Ihren Gesprächspartner herantreten oder sich vorbeugen, um das Gesagte zu verstehen. 
  • Sie haben das Gefühl, der Fernseher oder Radio sei zu leise eingestellt, während andere die Lautstärke als normal empfinden. 
  • Sie haben öfter den Eindruck, dass Menschen um Sie herum undeutlich sprechen. 
  • Sie können schlecht folgen, wenn sich mehrere Personen unterhalten. 

Dies sind Symptome der Schwerhörigkeit, die Sie zum Teil bei sich selbst erkennen können. Andere Anzeichen fallen eher Ihrem Gegenüber auf, zum Beispiel:

  • Sie wirken im Gespräch häufig unruhig. 
  • Auf Fragen geben Sie unpassende Antworten. 
  • Sie sprechen lauter als Ihre Gesprächspartner.

Sie haben den Eindruck, dass eines oder mehrere der Anzeichen auf Sie oder einen Menschen in Ihrem Umfeld zutrifft? Ein Hörtest gibt Klarheit. Vereinbaren Sie am besten gleich einen Termin bei Ihrem Amplifon Hörgeräteakustiker.

Hypakusis: Behandlungsmöglichkeiten

Manche Hörprobleme lassen sich einfach beheben. Ist das Ohr durch Ohrenschmalz verstopft, pustet der HNO-Arzt mit einem Absauggerät den Gehörgang frei. Manchmal genügt sogar warmes Wasser. Überlassen Sie das aber besser dem Spezialisten. Versuchen Sie es nicht mit Wattestäbchen: Dabei kann es zu Verletzungen und einer noch stärkeren Verfestigung des Ohrenschmalzes kommen. 

Ist eine bakterielle Infektion die Ursache, so verschreibt der Ohrenarzt Antibiotika, bei Schwellungen des Innenohrs zum Beispiel abschwellende Medikamente. Ist das Trommelfell verletzt oder funktioniert der Steigbügel im Ohr nicht richtig, kann der Fachmann eine Prothese einsetzen.  

Die Schwerhörigkeit macht sich bereits deutlich bemerkbar und ist vermutlich alters- oder lärmbedingt? Dann ist ein leistungsstarkes Hörgerät das Mittel der Wahl. Diese innovativen, fast unsichtbaren Modelle gleichen Hörschwächen mühelos aus. Die Hörgeräte der neuen Generation sind intelligente Hightech-Systeme, die sich mit Hifi-Anlage, Fernseher oder Smartphone verbinden oder sogar per App steuern lassen. Das sorgt bei Schwerhörigkeit für ein ganz neues Hörerlebnis. Unsere Hörgeräte: eine Hilfe gegen Hypakusis. Ihr Amplifon Hörgeräteakustiker berät Sie gerne.

Kann man Schwerhörigkeit operieren?

Man kann Schwerhörigkeit nur in den wenigsten Fällen operieren. Dies ist nur möglich, wenn die Schwerhörigkeit durch ein mechanisches Problem entstanden ist, wie zum Beispiel durch ein Loch im Trommelfell. Dann wird dies operiert und wieder verschlossen, sodass der Schall wieder ins Innenohr geleitet werden kann und das Hörvermögen gegeben ist. In anderen Fällen muss auf ein technisches Hilfsmittel gesetzt werden, wie auf ein Hörgerät, das in verschiedenen Modellen angeboten wird. Auch ein Cochlea Implantat kann operativ hinter dem Ohr unter der Haut eingesetzt werden. In der Hörschnecke wird dann die Elektrode platziert, wo sie elektrische Impulse freisetzt, die den Hörnerv reizen. Die Operation dauert pro Ohr ca. zwei Stunden und wird unter Vollnarkose durchgeführt.

Ab wann brauche ich ein Hörgerät?

Um zu wissen, ab wann man ein Hörgerät braucht, empfiehlt sich zunächst ein kostenloser Hörtest, der Klarheit über den Grad der Schwerhörigkeit bringt. Allgemein kann man sagen, dass ein Bedarf für ein Hörgerät besteht, wenn auf dem besseren Ohr der Hörverlust bei mehr als 30% liegt oder bei einer Sprachlautstärke von 65 Dezibel (dB) 20% der Wörter nicht mehr verstanden werden. Allgemein kann ab einer geringgradigen Schwerhörigkeit ein Hörgerät vom HNO-Arzt oder vom Hörakustiker empfohlen werden. Je nach Bedarf und Anspruch des Patienten können unterschiedliche Hörgerätemodelle zu einer Verbesserung des Hörvermögens verhelfen.

Schwerhörigkeit vorbeugen

Um Hörschäden vorbeugen zu können, ist es wichtig, dass wir unsere Ohren mit einem passenden Gehörschutz schützen, sobald wir lauten Geräuschen ausgesetzt sind. Zum Rasenmähen, bei lauten Konzerten oder beim Motorradfahren empfiehlt es sich bereits einen Gehörschutz zu tragen, da diese Geräusche auf Dauer unser Gehör schädigen können. Aber auch Ohrenkrankheiten, wie eine Mittelohrentzündung, sollten frühestmöglich behandelt werden, damit die natürliche Schutzbarriere des Ohrs nicht beeinträchtigt wird. 

Ist Schwerhörigkeit eine Behinderung?

Für die Einstufung des „Grads der Behinderung” (GdB) für den Schwerbehindertenausweis, sind seit Januar 2009 die „Versorgungsmedizinische Verordnung“ maßgebend. Aus entsprechenden Tabellen und verschiedenen Kriterien, in welchem Alter die Hörschädigung aufgetreten ist oder inwiefern die Sprachentwicklung beeinträchtigt ist, wird der Hörverlust bewertet. Der Hörverlust wird dann im Behindertenausweis vermerkt. Allgemein kann man sagen, dass ab einer mittelgradigen Schwerhörigkeit auf einem Ohr der GdB bei 10 einzustufen ist. Sind beide Ohren von einem Hörverlust betroffen, ist der GdB bereits bei einer geringgradigen Schwerhörigkeit in Höhe von 10 bis 20 einzustufen.

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