Otorrhoe – das nässende Ohr

Was hinter dem Ohrausfluss steckt

Was genau ist eine Otorrhoe?

Unter einer Otorrhoe / Otorrhö bzw. einem nässenden Ohr versteht sich ein Ausfluss aus dem Ohr. Es handelt sich hierbei um ein akutes und chronisches Problem des Außen- und Mittelohrs. Je nachdem, woraus der Ohrausfluss besteht, weist er unterschiedliche Eigenschaften auf.

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Medizinische Erklärung einer Otorrhoe

Eine Otorrhoe ist eine klinische Erscheinung, die häufig in Verbindung mit akuten oder chronischen Entzündungsprozessen des Außen- und Mittelohrs auftritt. Der Ohrausfluss kann unterschiedliche Eigenschaften aufweisen:

  1. Serös: dieser Ohrausfluss tritt bei einer klassischen Dermatitis des äußeren Gehörgangs und bei einer chronischen Mittelohrentzündung auf.
  2. Mukopurulent: dieser schleimig-eitriger Ohrausfluss entsteht bei einer akuten oder chronischen Mittelohrentzündung.
  3. Fötid: diese beschreibt den unangenehmen Geruch, welcher bei einer chronischen Mittelohrentzündung auftritt, die mit schweren Entzündungen wie z.B. Proteus-Bakterien oder Escherichia Coli einhergeht.
  4. Serom-artig: ein solcher Ausfluss tritt bei einer akuten viralen Außen- oder Mittelohrentzündung und bei neoplastischen Läsionen des Mittelohrs auf.

In ihrer schwersten Form kann eine Otorrhoe auch mit den für eine chronische cholesteatomatöse Mittelohrentzündung typischen Epithelschuppen einhergehen. Als Folge eines den äußeren Gehörgang und die Paukenhöhle betreffenden Schädeltraumas mit Bruch des Felsenbeins kann es zu einer Otorrhagie und einer Otoliquorrhoe kommen. 

Bei Auftreten von Otoliquorrhoe kann man davon ausgehen, dass das Trauma einen Schädelbasisbruch verursacht hat, wodurch Flüssigkeit aus dem äußeren Gehörgang austritt.

Symptome & Behandlung eines nässenden Ohrs

Außenohrentzündung

Bei einer Außenohrentzündung betrifft der Entzündungsprozess die Haut des äußeren Gehörgangs; es entsteht Eiter, der auf eine Chronifizierung der Entzündung infolge einer Kontamination des Ohrs mit Wasser oder unzureichenden Reinigung des Gehörgangs durch den Patienten hinweist. 

Neben dem nässenden Ohr leidet der Patient an einem Hörverlust, Juckreiz und einem Gefühl der Fülle im Ohr. Die Behandlung sieht eine wiederholte Absaugung der Absonderungen und Epithelschuppen aus dem Gehörgang vor. Außerdem werden spezifische Arzneimittel gegen die im Rahmen von Laboruntersuchungen eventuell festgestellten Bakterien eingesetzt. Zudem wird der Patient aufgefordert, sein Verhalten in Bezug auf das reiben des Gehörgangs, unvorsichtige Nutzung von Wattestäbchen und Aufenthalt in feuchten Umgebungen zu ändern.

Ein nässendes Ohr ist auch Ausdruck bestimmter Formen einer Außenohrentzündung, die in Ermangelung einer frühzeitigen Behandlung bei bestimmten Personen wie Diabetikern oder immungeschwächten Patienten zur einer generellen Erkrankung mit schweren Komplikationen führen können.

Chronische Entzündungen des Trommelfells

Bei chronischen Entzündungen des Trommelfells ist eine mukopurulente Otorrhoe das wichtigste Symptom; hierbei ist das Trommelfell ist mehr oder weniger großflächig von hämorrhagischen Blasen und Granulationsgewebe bedeckt. Die Absonderungen im Gehörgang können einer bakteriologischen Untersuchung unterzogen werden, um den für die Infektion verantwortlichen Mikroorganismus zu bestimmen und eine entsprechende spezifische Therapie einleiten zu können. Am häufigsten werden Antibiotika und Antimykotika eingesetzt; im Falle einer anhaltenden Infektion kann die Erkrankung chirurgisch behandelt werden.

Infektionen des Mittelohrs

Infektionen des Mittelohrs, die auch die Eustachische Röhre betreffen, werden oft durch Mikroorganismen wie Staphylococco aureus, Pneumokokken, Streptokokken und Haemophilus influenzae hervorgerufen. Sie gehen mit einer Symptomatik einher, die sich durch Schmerzen, Hörverlust und Otorrhoe infolge einer Perforation des Trommelfells äußert. 

In chronischen Fällen persistiert die Otorrhoe schmerzfrei. Wenn Komplikationen auftreten, kann es zu Gesichtsparalyse, Schmerzen, Schwindelgefühl und Symptomen einer Meningitis kommen. Die Behandlung richtet sich nach dem Infektionsstadium; sie besteht generell in der Gabe von Antibiotika oder Kortikosteroiden und sieht im Extremfall einen chirurgischen Eingriff vor.

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