Das Valsalva-Manöver besteht aus einem möglichst tiefen Atemzug, dem eine etwa zehn Sekunden andauernde Ausatmung mit geschlossener Glottis folgt. Der gegen Schluckauf und Herzrasen eingesetzte Valsalva-Versuch, wird auch zum Ausgleich des Mittelohrdrucks verwendet.
Der bereits im 11. Jahrhundert von den Arabern praktizierte Pressversuch wurde vom Arzt Dr. Antonio Maria Valsalva nach Italien gebracht, der zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert lebte.
Das Valsalva-Manöver wird häufig reflexartig verwendet, um den Druck im Mittelohr auszugleichen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn es besteht das Risiko, durch eine zu starke Ausübung von Druck auf das Mittelohr, Schäden am Gehör zu verursachen.
Die Valsalva-Methode kann in Situationen angewendet werden, in denen der Druck im Ohr schnell ansteigt – zum Beispiel beim Tauchen oder im Flugzeug. In diesen Situationen hält der Luftdruck die Eustachische Röhre im Ohr geschlossen und verhindert so einen Druckausgleich über das Trommelfell.
Um dem geblockten Gefühl im Ohr entgegenzuwirken, kann die betroffene Person dem Ohr durch wiederholtes Schlucken helfen, die Eustachische Röhre zu öffnen, um so den Druck auf den Ohren zu lösen.
Bei der Valsalva Methode wird folgende Technik angewendet, um die typische Valsalva-Atmung zu erreichen: Zuerst wird tief eingeatmet, woraufhin die Nase mit den Fingern zugehalten und mit geschlossenem Mund kräftig ausgeatmet wird. Hierbei müssen die Bauchmuskeln angespannt werden, sodass sich der Druck im Brustkorb und im Bauch verringert.
Ob das Valsalva-Manöver gefährlich ist oder nicht, hängt von viele verschiedenen Faktoren ab und ist daher schwierig, pauschal zu beantworten. Auf jeden Fall sollten die Risiken des Manövers nicht unterschätzt werden. Denn bei andauernder Anwendung kann das Valsalva-Manöver zu Haltungsproblemen, Muskelsteifheit, Atembeschwerden, Blutdruckproblemen, erhöhtem intrakraniellem Druck und hormonellen Störungen (aufgrund von Sauerstoffmangel) führen.
Darüberhinaus besteht die Gefahr, dass eine zu starke Ausübung von Druck auf das Ohr zu ernsthaften Schäden am Gehör führen kann. Sie sollten daher vor der Durchführung der Valsalva-Methode im Zweifelsfall Ihren Hausarzt kontakieren.
Anstelle des Valsalva-Manövers kann auch das Frenzel-Manöver (oder Marcante-Odaglia-Manöver) durchgeführt werden. Diese Technik dient ebenfalls zum Druckausgleich und wird vor allem beim Tauchen eingesetzt. Bei dieser Methode werden die unteren und oberen Atemwege verschlossen, um die Lungen nicht zu belasten. Hierzu wird die Zunge in Richtung Hals gedrückt und eine ähnliche Bewegung wie beim Schlucken durchgeführt.
Im Anschluss wird die Zunge gegen den Gaumen gedrückt, um Druck auf das Mittelohr auszuüben. Während die unteren Atemwege mit der Zunge blockiert werden, werden die oberen Atemwege durch Zuhalten der Nase geschlossen gehalten. Sollte es trotz der hier beschriebenen Methoden nicht möglich sein, den Druck im Ohr zu lösen, wird der Besuch eines Arztes empfohlen.
Wenn Sie den Valsalva-Versuch gegen Ohrendruck beim Fliegen anwenden möchten, können Sie alternativ auf unseren Flug-Gehörschutz zurückgreifen. Dieser reduziert nicht nur Druck, sondern filtert auch Umgebungsgeräusche für eine stressfreie Reise.