Der Romberg-Test (Stehversuch)

Über Durchführung, Auswertung der Ergebnisse & Co.
19 Juli 2021
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Ein neurologischer Test zur Überprüfung des Gleichgewichtssinns

Der Romberg-Test dient zur Diagnose von Störungen des Gleichgewichts und der Bewegungskoordination (Ataxie). Im Folgenden wird erläutert, wie der Test durchgeführt wird und was bei einem positiven oder negativen Ergebnis getan werden sollte.

Was ist genau der Romberg-Stehversuch?

Der Romberg-Test, auch Romberg-Versuch oder  Romberg-Stehversuch genannt, ist ein in der Neurologie und im Hals-Nasen-Ohren-Bereich häufig angewandter neurologischer Test zur Diagnose von Störungen des Gleichgewichts und der Bewegungskoordination (Ataxie). 

Schwindelgefühl, Benommenheit und Schwierigkeiten, die Bewegungen zu koordinieren und das Gleichgewicht zu halten, können Symptome für verschiedene Krankheiten sein, darunter Störungen des Vestibularapparats wie Labyrinthitis, Morbus Ménière, benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel oder Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Migräne, Neuropathien, Neoplasien, Schlaganfall und zerebelläre Ataxie. 

Durchführung des Romberg-Tests

Der Romberg-Test ist sehr einfach und erfordert keine Vorbereitungen oder Instrumente. Generell wird er im Rahmen einer fachärztlichen neurologischen und HNO-Untersuchung oder einer Untersuchung des vestibulären Systems durchgeführt. Beim Test steht der Patient aufrecht mit nebeneinanderliegenden Füßen. Diese Position muss 30 Sekunden lang bei geöffneten Augen beibehalten werden. Dann bleibt der Patient weitere 30 Sekunden in dieser Stellung, hält dabei aber die Augen geschlossen.

Während des Versuchs können die Arme entweder ausgestreckt am Körper, vom Körper weg gestreckt oder so gehalten werden, dass sie einen rechten Winkel zum Oberkörper bilden, oder die Arme können auf dem Oberkörper gekreuzt werden, sodass die rechte Hand auf der linken Schulter und die linke Hand auf der rechten Schulter zu liegen kommt. In beiden Phasen des Tests (mit geöffneten und mit geschlossenen Augen) gibt die Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten, oder die Tendenz zu schwanken oder eventuell hinzufallen, dem Facharzt, der die Untersuchung durchführt, deutlich Aufschluss über das Vorhandensein eventueller Krankheiten.

Ein Schwanken bei geöffneten Augen könnte auf eine zerebelläre Läsion hinweisen, während Schwankungen bei geschlossenen Augen Symptom für eine Erkrankung in Verbindung mit dem Vestibularsystem sein können. Beachtet werden sollte, dass leichte Schwankungen in beiden Testphasen nur physiologisch bedingt sind und daher keine pathologische Relevanz haben. Auch falsch positive Ergebnisse sind bei diesem Test möglich; die mangelnde Stabilität könnte such durch Angststörungen hervorgerufen werden.

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Auswertung

Die mangelnde Stabilität der Haltung und die Unfähigkeit, beim Romberg-Test das Gleichgewicht zu wahren, auch bei offenen Augen, können auf eine zerebelläre Ataxie zurückzuführen sein, die durch eine Läsion am Kleinhirn hervorgerufen wird.  Diese neurodegenerative Störung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und neben Unstabilität und Bewegungskoordinationsstörungen auch Probleme beim Artikulieren von Worten, beim Schreiben, und bei der Kontrolle der Augenbewegungen verursachen.

Ein weiterer Nachweis kann durch den Finger-Nase-Versuch erbracht werden; der aufrecht stehende Patient streckt den Arm aus und berührt dann mit dem Zeigefinger die Spitze seiner Nase. Eine Ataxie macht diese einfache Aktion kompliziert. Bei einem Verdacht auf zerebelläre Ataxie soll der Neurologe zurate gezogen werden; dieser ordnet eine Reihe von Untersuchungen an, um eine sichere Diagnose stellen und einen Therapie- und Rehabilitationsplan ausarbeiten zu können.

Positives Romberg-Zeichen: Was tun?

Der Romberg-Test fällt positiv aus, wenn es dem Patienten mit geschlossenen Augen nicht gelingt, das Gleichgewicht zu halten. In diesen Fällen wird eine Informationsataxie diagnostiziert, die durch ein Defizit in der Eigenwahrnehmung verursacht werden kann; sie bewirkt, dass der Patient in alle Richtungen schwankt; Ursache kann aber auch eine Funktionsstörung des Vestibularsystems sein; in diesem Fall neigt der Patient dazu, immer in die gleiche Richtung zu schwanken, also auf die vom Defizit betroffene Seite. Der HNO-Arzt beurteilt auf Grundlage der Ergebnisse, ob weitere Untersuchungen erforderlich sind und welche Therapie verordnet werden sollte.  

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