Glomustumore und ihre Auswirkungen auf das Gehör

Glomustumore sind seltene, gutartige Wucherungen, die häufig im Ohr oder in der Nähe des Schädels auftreten. Diese Tumore entwickeln sich aus speziellen Zellen, die eine Rolle in der Blutdruckregulation spielen. Auch wenn sie in der Regel nicht bösartig sind, können sie durch ihr Wachstum das Gehör stark beeinträchtigen und zusätzliche gesundheitliche Probleme verursachen, vor allem im Zusammenhang mit den Strukturen des Ohrs.

Was ist ein Glomustumor?

Glomustumore entstehen aus Glomus-Zellen, die vorwiegend in Bereichen des Körpers vorkommen, die auf Veränderungen im Sauerstoffgehalt des Blutes empfindlich reagieren. Diese Zellen sind für die Regulierung von Blutdruck und Blutfluss zuständig. Während Glomustumoren typischerweise gutartig sind, können sie aufgrund ihres Wachstums benachbarte Nerven und Blutgefäße schädigen, was in einigen Fällen schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen zur Folge hat – insbesondere im Bereich des Gehörs und der benachbarten Strukturen.

Was sind die Ursachen für Glomustumore im Ohr?

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Glomustumoren sind noch nicht vollständig geklärt, es gibt jedoch mehrere Faktoren, die das Risiko begünstigen können. Glomustumore entstehen aus Glomus-Zellen, die Teil des vaskulären Systems sind und eine Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks spielen. Diese Zellen sind besonders empfindlich gegenüber Veränderungen im Sauerstoffgehalt des Blutes, weshalb Glomustumore häufig in Bereichen entstehen, die eine hohe Blutzufuhr erfordern.

Ein genetischer Zusammenhang wird ebenfalls vermutet, da Glomustumore in einigen Fällen familiär gehäuft auftreten. Auch bestimmte Erkrankungen, wie das Multiple Endokrine Neoplasie-Syndrom (MEN2), können das Risiko für die Entwicklung von Glomustumoren erhöhen. Darüber hinaus kann auch eine chronische Bluthochdruckerkrankung die Entstehung solcher Tumoren begünstigen, da sie den Blutdruck in den betroffenen Bereichen dauerhaft erhöht. In den meisten Fällen sind Glomustumore jedoch sporadisch und treten ohne erkennbare äußere Ursache auf.

Wo treten Glomustumore im Bereich des Ohrs auf?

Glomustumore können sich in verschiedenen Bereichen des Körpers bilden, sind jedoch besonders im Bereich des Ohrs und der Kopf-Hals-Region häufig anzutreffen. In Bezug auf das Ohr gibt es hauptsächlich zwei Arten von Glomustumoren, die das Gehör direkt betreffen können:

Glomus jugulare: Dieser Tumor tritt in der Drosselgrube (Fossa jugularis) auf, einer knöchernen Vertiefung im Schläfenbein, die durchzogen ist von wichtigen Nerven und Blutgefäßen, die das Ohr versorgen. Das Wachstum des Tumors in dieser Region kann zu Hörverlust, Tinnitus und weiteren neurologischen Symptomen führen.

Glomus tympanicum: Diese Variante des Tumors entwickelt sich im Bereich des Mittelohrs, speziell in der Nähe des Trommelfells. Der Tumor kann den normalen Schallübertragungsprozess stören und somit das Gehör erheblich beeinträchtigen. Betroffene berichten häufig von einem drückenden Gefühl im Ohr sowie von Hörstörungen.

Welche Symptome verursacht ein Glomustumor im Ohr?

Die Symptome eines Glomustumors hängen maßgeblich von der Größe und Lage des Tumors ab. Im Bereich des Ohrs können verschiedene Beschwerden auftreten, die oft das Hörvermögen und die allgemeine Ohrgesundheit betreffen:

Ohrgeräusche (Tinnitus)

Ein häufiges Symptom von Glomustumoren ist das Auftreten von Ohrgeräuschen, auch als Tinnitus bekannt. Bei Patienten, die von einem Glomustumor betroffen sind, kann der Tinnitus in Form eines pulsierenden Geräusches wahrgenommen werden, das sich mit dem eigenen Herzschlag synchronisiert. Dieses Phänomen entsteht, weil der Tumor in der Nähe von Blutgefäßen wächst, die den Blutfluss im Bereich des Ohrs beeinflussen. Die verstärkten oder veränderten Blutströmungen erzeugen Vibrationen, die das Geräusch verursachen. Tinnitus kann stark belastend sein, da er das allgemeine Wohlbefinden und die Konzentration beeinträchtigen kann.

Hörverlust

Glomustumore können das Mittelohr oder das Innenohr direkt beeinflussen, was zu einer Störung der Schallübertragung führt. Zu Beginn kann der Hörverlust nur in bestimmten Frequenzen auftreten, wobei vor allem höhere Töne betroffen sind. Mit fortschreitendem Tumorwachstum kann sich dieser Hörverlust jedoch auf das gesamte Hörspektrum ausdehnen, sodass Betroffene Schwierigkeiten haben, normale Gespräche zu verstehen oder alltägliche Geräusche zu hören. Der Verlust der Schallempfindlichkeit ist häufig graduell, sodass Betroffene den Unterschied erst nach einer gewissen Zeit bemerken. In einigen Fällen kann der Hörverlust auch plötzlich und stark auftreten.

Druckgefühl im Ohr

Ein weiteres häufiges Symptom eines Glomustumors ist ein Druckgefühl im Ohr. Dies kann insbesondere dann auftreten, wenn der Tumor das Mittelohr oder das Innenohr betrifft. Patienten beschreiben diesen Druck oft als unangenehm oder sogar schmerzhaft, ähnlich dem Gefühl, wenn das Ohr verstopft oder blockiert ist. Dieser Druck kann durch den wachsenden Tumor entstehen, der auf die empfindlichen Strukturen des Ohrs drückt, wodurch die normale Belüftung und die Flüssigkeitszirkulation im Ohr gestört werden. Das Gefühl von Vollheit im Ohr kann das tägliche Leben beeinträchtigen und in Kombination mit anderen Symptomen wie Hörverlust oder Tinnitus zu erheblichen Beschwerden führen.

Schwindel und Gleichgewichtsstörungen

Ein Glomustumor kann das Gleichgewichtssystem des Innenohrs beeinträchtigen, was zu Schwindel und Gleichgewichtsstörungen führt. Diese Symptome entstehen, wenn der Tumor Druck auf die Vestibularorgane ausübt, die für das Gleichgewicht verantwortlich sind. Betroffene Patienten erleben oft das Gefühl, dass sich die Welt um sie dreht oder sie Schwierigkeiten haben, sich sicher zu bewegen. Schwindel kann entweder drehend oder das Gefühl eines schwankenden Untergrunds sein. Dies beeinträchtigt die Koordination und kann das alltägliche Leben stark einschränken. In schweren Fällen kann Schwindel zu Stürzen oder Unfällen führen, weshalb eine ärztliche Abklärung dringend erforderlich ist.

Veränderte Sprach- und Schluckfunktionen

In fortgeschrittenen Fällen eines Glomustumors kann der Tumor auf wichtige Nervenstrukturen im Kopfbereich drücken, die für die Sprach- und Schluckfunktionen verantwortlich sind. Dies kann zu Heiserkeit oder einer Veränderung der Stimme führen, da die Nerven, die die Stimmbänder steuern, beeinträchtigt werden. Ebenso kann der Tumor die Nerven, die für das Schlucken zuständig sind, komprimieren, was zu Schwierigkeiten beim Schlucken von Nahrungsmitteln oder Flüssigkeiten führt. Patienten berichten häufig von einem Klumpengefühl im Hals oder dem Gefühl, dass das Essen nicht richtig hinuntergleitet. Diese Symptome können mit der Zeit fortschreiten und das Sprechen sowie das Schlucken noch schwieriger machen, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.
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Paar schaut einen Film im Kino.

Wie wird ein Glomustumor diagnostiziert?

Die Diagnose eines Glomustumors im Ohrbereich erfolgt in mehreren Schritten und unter Verwendung verschiedener bildgebender Verfahren. Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) ist in der Regel der erste Ansprechpartner und untersucht die Symptome im Zusammenhang mit dem Gehör. Zu den häufigsten diagnostischen Verfahren gehören:

  • Magnetresonanztomographie (MRT): Diese Methode ist besonders nützlich, um eine detaillierte Darstellung der Weichteile im Bereich des Ohrs zu erhalten. Das MRT zeigt die genaue Lage und Größe des Tumors und ermöglicht es, seine Auswirkungen auf das Gehör zu erkennen.
  • Computertomographie (CT): Das CT ist besonders hilfreich, um festzustellen, ob der Tumor die Knochenstrukturen im Bereich des Ohrs oder der Drosselgrube beeinträchtigt hat, was für die genaue Einschätzung der Tumorentwicklung von Bedeutung ist.
  • Audiometrie (Hörtest): Ein wichtiger Bestandteil der Diagnose ist der Hörtest, bei dem das Hörvermögen der betroffenen Person gemessen wird. Dieser Test hilft zu bestimmen, in welchem Ausmaß der Tumor das Gehör beeinträchtigt hat.
  • Angiographie: Bei stark durchbluteten Tumoren wird eine Angiographie durchgeführt, um die Blutversorgung des Tumors und die Auswirkungen auf benachbarte Blutgefäße zu visualisieren.
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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung von Glomustumoren im Ohrbereich hängt von der Art und dem Ausmaß des Tumors sowie von den damit verbundenen Symptomen ab. Zu den häufigsten Behandlungsansätzen gehören:

  • Chirurgische Entfernung: Eine mikrochirurgische Operation ist die bevorzugte Methode zur Entfernung von Glomustumoren im Ohrbereich. Das Ziel ist es, den Tumor zu entfernen und gleichzeitig benachbarte Nerven und Blutgefäße zu schonen. Je nach Lage und Größe des Tumors kann die Operation mit einer schnellen Erholung verbunden sein.
  • Strahlentherapie: Wenn eine Operation riskant oder aufgrund der Tumorlage nicht möglich ist, kann eine Strahlentherapie eingesetzt werden. Diese hilft, das Tumorwachstum zu verlangsamen oder ganz zu stoppen, insbesondere bei Tumoren, die schwer zugänglich sind.
  • Embolisation: In einigen Fällen wird eine Embolisation durchgeführt, um die Blutversorgung des Tumors zu blockieren, bevor eine Operation erfolgt. Dies reduziert das Risiko von Blutungen und erleichtert die chirurgische Entfernung des Tumors.

Warum ist eine frühzeitige Diagnose wichtig?

Eine frühzeitige Erkennung eines Glomustumors kann entscheidend sein, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Da diese Tumoren langsam wachsen, können sie über Jahre unbemerkt bleiben. Sobald jedoch Symptome auftreten, wie etwa Hörverlust oder Tinnitus, sollte schnellstmöglich eine medizinische Untersuchung erfolgen. Eine rechtzeitige Diagnose ermöglicht eine gezielte Behandlung, die das Risiko langfristiger Schäden minimiert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert.

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