Wenn Ohrenschmalz blutig bzw. rot ist, muss dies nicht zwingenderweise ein Grund zur Sorge sein. Da sich im Gehörgang viele Blutgefäße befinden, kann eine rote Farbe einem gewöhnlichen Kratzer im Ohr geschuldet sein. Ein weiterer Grund für roten Ohrenschmalz kann aber auch eine Infektion sein.
Bei Personen, die ein Loch im Trommelfell haben, könnte dies ein Signal dafür sein, dass Blut hinter das Trommelfell gelangt ist. Eine dritte Ursache für rotes Ohrenschmalz kann ein Trauma des Ohres sein: bei Aktivitäten wie etwa Tauchen kann es zu einem Riss des Trommelfells kommen. Sollten Sie Blut in Ihrem Ohrenschmalz feststellen, sollten Sie einen Arzt konsultieren.
Was hilft gegen Ohrenschmalz? Eigentlich reinigen sich Ohren selbst. Die Flimmerhärchen im Ohr transportieren das Ohrenschmalz permanent nach außen. Wie kann man überschüssiges Ohrenschmalz entfernen? In der äußeren Ohrmuschel lässt es sich es mit einem feuchten Waschlappen einfach abwaschen. Besteht allerdings bereits der Eindruck, ein wenig schlechter zu hören, können Betroffene auf verschiedene Weisen ihre Ohren reinigen.
Um Ohrenschmalz bzw. Cerumen zu entfernen, muss es in einem ersten Schritt gelöst werden. Mit verschiedenen Methoden der Ohrenspülung lässt sich Ohrenschmalz risikofrei entfernen. Apotheken und Drogeriemärkte bieten passende Sprays und Lösungen an.
Möchte man das Ohrenschmalz nicht selbst entfernen oder haben die eigenen Bemühungen nicht zum Erfolg geführt, sollte man sich nicht scheuen, zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt zu gehen - vor allem, wenn sich bereits ein Pfropfen gebildet hat.
Bei Babys und Kindern entfernt man Ohrenschmalz idealerweise gar nicht. Glänzt das Ohrenschmalz im Baby-Ohr, lässt es sich selbstverständlich mit einem lauwarmen Waschlappen abwischen. Wattestäbchen gehören aber auf keinen Fall in Kinder- und Babyohren. Beobachten Eltern beim Baby viel Ohrenschmalz, ist der Kinderarzt der richtige Ansprechpartner.
Natürlich kann Ohrenschmalz bei Kindern ab drei Jahren auch mit Ohrensprays und –tropfen gelöst werden. Fragen Sie aber zuerst den Arzt oder den Apotheker nach kindertauglichen Produkten.
Wie oben erwähnt, kann sich das Ohrenschmalz zu einem Ohrenschmalzpfropf verdichten. Dieser Pfropfen im Ohr tut in der Regel zuerst einmal nicht weh. Es kann aber Druck auf dem Ohr entstehen – meist ist dies das erste Anzeichen. Fast immer wird der Cerumenpfropf (auch Zeruminalpfropf genannt) von einem leichten Hörverlust begleitet. Dabei kann es auch zu Ohrengeräuschen kommen.
Bevor man bei Ohrensausen einen Tinnitus vermutet, lohnt es sich, beim Arzt nachsehen zu lassen, ob sich ein Pfropfen gebildet hat. Der Verschluss eines Ohrs durch einen Pfropfen kann auch den Gleichgewichtssinn stören und somit zu einem Gefühl von Schwindel führen.
Ist der Pfropfen wirklich groß geworden und sitzt ungünstig, beispielsweise durch eine Gehörgangsentzündung, treten Ohrenschmerzen auf. Eine Verletzung am Trommelfell durch den Ohrenschmalzpfropfen ist eher unwahrscheinlich. Trotzdem: Spätestens bei Schmerzen ist ein Arztbesuch ratsam.
Ob man zur Pfropfenbildung neigt, hat etwas mit der Konsistenz des Ohrenschmalzes zu tun. Befindet sich im Ohr eher flüssiges Ohrenschmalz, müssen schon eine Infektion und eine falsche Ohrenpflege mit Wattestäbchen nachhelfen, damit sich ein Pfropfen bildet. Ist das Ohrenschmalz trocken und klebrig geworden, weil das Ohr es nicht richtig abtransportieren konnte, kommt es schneller zur Pfropfenbildung.
Dann kann regelrecht hartes Ohrenschmalz daraus werden, weil es als Pfropfen noch weiter austrocknet. Übrigens: Hartes oder weiches Ohrenschmalz ist eine Frage der Gene. So ist komplett trockenes Ohrenschmalz bei Menschen aus Ostasien ganz normal. Europäer und Afrikaner haben von Geburt an eher feuchtes Ohrenschmalz.
Wer bereits Schmerzen hat, lässt einen Arzt seinen Ohrenpfropfen entfernen. Wie dieser dabei vorgeht, lesen Sie oben. Wer schon öfter einen Pfropfen hatte, weil er eine Veranlagung dazu hat, erkennt meist schon im Frühstadium, wenn sich ein neuer bildet. Wie Sie einen kleinen Ohrenschmalzpfropfen selbst entfernen, wird oben beschrieben.
Worauf Sie achten müssen: Niemals selbst mit Stäbchen oder spitzen Gegenständen versuchen, den Ohrenpfropfen zu entfernen. Die Verletzungsgefahr und das Risiko, den Ohrenschmalzpfropfen noch tiefer ins Ohr zu schieben, sind zu groß.