Ohrenschmalzpfropfen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Was Sie über Ohrenschmalz wissen sollten – von der natürlichen Funktion bis zur Pfropfbildung
26 Mai 2025
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Wissenswertes rund um Ohrenschmalz

Ohrenschmalz (Cerumen) spielt eine wichtige Rolle bei der Selbstreinigung des Ohrs. Bei einer Überproduktion des Sekrets kann es wirken, als ob eine Schwerhörigkeit bestünde. Hier besteht kein Grund, sich frühzeitig Sorgen zu machen. Bei Verdacht eines Hörverlustes empfehlen wir Ihnen sich von einem Hörakustiker untersuchen zu lassen. 

Wie entsteht Ohrenschmalz?

Das Ohrenschmalz hat eine wichtige Aufgabe im Ohr: Es ist das Selbstreinigungssystem unserer Ohren. Dieses in der medizinischen Fachsprache Cerumen, Cerumen obturans oder Zerumen genannte Sekret leistet Beachtliches. 

Funktion

Es wird in den Gehörgangsdrüsen produziert und erfüllt eine wichtige Funktion: Im Gehörgang sorgt es für gesunde Haut, am Ohrenausgang hilft es dabei, Staub abzufangen, und mit seinem Geruch hält es sogar Insekten vom Gehörgang fern. 

Aus was besteht Ohrenschmalz?

Es enthält neben vielen verschiedenen Fetten auch ein antibakterielles Enzym, das Lysozym. Und es gibt noch viele weitere gesunde Inhaltsstoffe: Insgesamt hat man bis heute über 1000 Bestandteile im Ohrenschmalz gefunden! Ohrenschmalz ist daher ein wichtiger und wertvoller Bestandteil unseres Ohrs.

Überproduktion: Symptome von zu viel Ohrenschmalz

Trotzdem neigen manche Menschen zur einer Ohrenschmalz- Überproduktion. Ist stets viel Ohrenschmalz vorhanden, kann es wiederholt zu „Verstopfungen“ kommen. Vor allem, wenn die Ohren mit Ohrenstäbchen gereinigt werden. Denn dann passiert es leicht, dass sich das Ohrenschmalz im Ohrinnern immer weiter zusammenschiebt. Die meisten Menschen haben aber nur in Ausnahmefällen zu viel Ohrenschmalz im Ohr. Symptome sind dann ein dumpfes Hören und ein anderes Wahrnehmen der eigenen Stimme. Eine weitere Ursache für viel Ohrenschmalz kann eine vorangegangene Infektion, beispielsweise eine Erkältung, sein. Der Körper hat versucht, das Ohr durch mehr Ohrenschmalz vor Viren und Bakterien zu schützen. Die Frage, wie viel Ohrenschmalz normal ist, ist deshalb schwer zu beantworten. Ganz sicher lässt sich aber sagen: lieber zu viel Ohrenschmalz als kein Ohrenschmalz.

Wie entsteht ein Ohrenschmalzpfropf?

Ein Ohrenschmalzpfropf entsteht, wenn sich Ohrenschmalz im Gehörgang sammelt und diesen blockiert. Dadurch behindert er die Schallübertragung auf das Trommelfell, wodurch Betroffene schlechter hören. Weitere Symptome sind zum Beispiel ein dumpfes oder unangenehmes Gefühl im Ohr sowie Schmerzen oder störende Geräusche im betroffenen Ohr. 

Unterschied zu einem verstopften Ohr

Ein verstopftes Ohr ist ein allgemeines Symptom, das viele Ursachen haben kann – etwa Druckveränderungen, Wasser im Ohr oder Entzündungen. Ein Ohrenschmalzpfropf hingegen ist eine konkrete Ursache: Dabei blockiert angesammeltes oder verhärtetes Ohrenschmalz den Gehörgang. Typische Anzeichen sind Hörminderung, Druckgefühl, Juckreiz oder Ohrgeräusche.

Ohrenschmalzpfropf Symptome​

Ein Ohrenschmalzpfropf kann verschiedene Beschwerden verursachen, die je nach Ausmaß der Verstopfung unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

Hörminderung oder dumpfes Hören

Wenn der Gehörgang durch einen Pfropf teilweise oder vollständig blockiert ist, kann der Schall nicht mehr ungehindert zum Trommelfell gelangen. Das führt zu einer deutlichen Reduktion des Hörvermögens, oft beschrieben als „dumpfes Hören“ oder das Gefühl, „wie durch Watte“ zu hören. Besonders auffällig ist dies beim plötzlichen Auftreten nach dem Duschen oder Baden, wenn sich der Pfropf durch Wasser ausdehnt.

Druck- oder Völlegefühl im Ohr

Viele Betroffene berichten von einem unangenehmen Druckgefühl, das mit einem leichten Schmerz oder einem Gefühl der „Verstopfung“ einhergehen kann. Dieses Symptom entsteht durch die mechanische Blockade im Gehörgang und kann sich beim Kauen oder Sprechen verstärken.

Ohrgeräusche

Ein Ohrenschmalzpfropf kann zu ungewöhnlichen Geräuschen im Ohr führen, wie z. B. Knacken, Rauschen oder einem leichten Pfeifen. Diese Geräusche entstehen durch die veränderte Schallleitung und die Reibung des Pfropfs an der Gehörgangswand. In manchen Fällen hören Betroffene auch ein Echo ihrer eigenen Stimme ( Autophonie).

Juckreiz

Ein weiteres häufiges Symptom ist Juckreiz, der durch die Reibung des trockenen oder verhärteten Ohrenschmalzes an der empfindlichen Haut des Gehörgangs verursacht wird. Besonders bei älteren Menschen, deren Cerumen trockener ist, tritt dieses Symptom häufiger auf.

Mögliche Ursachen eines Ohrenschmalzpfropfs

Ein Ohrenschmalzpfropf entsteht nicht zufällig – meist liegt eine Kombination aus individuellen Faktoren und äußeren Einflüssen vor. Die folgenden Ursachen zählen zu den häufigsten Auslösern für eine Verstopfung des Gehörgangs durch Cerumen.

Übermäßige Cerumenproduktion

Manche Menschen produzieren von Natur aus mehr Ohrenschmalz als andere. Diese Überproduktion kann dazu führen, dass das Cerumen nicht mehr vollständig abtransportiert wird und sich im Gehörgang ansammelt. Mit der Zeit kann sich daraus ein fester Pfropf bilden.

Gestörter Selbstreinigungsmechanismus

Das Ohr verfügt über einen natürlichen Reinigungsprozess: Kleine Härchen im Gehörgang befördern überschüssiges Cerumen und Schmutz nach außen. Ist dieser Mechanismus gestört – etwa durch trockene Haut, Entzündungen oder anatomische Besonderheiten wie enge oder stark behaarte Gehörgänge – kann sich Ohrenschmalz stauen.

Unzureichende Ohrenpflege

Die häufige Verwendung von Wattestäbchen oder anderen Gegenständen zur Reinigung des Gehörgangs kann das Ohrenschmalz tiefer ins Ohr drücken, anstatt es zu entfernen. Dadurch wird der natürliche Abfluss behindert und die Bildung eines Pfropfs begünstigt.

Fremdkörper im Gehörgang

Das regelmäßige Tragen von Hörgeräten, In-Ear-Kopfhörern oder Ohrstöpseln kann den Gehörgang verschließen und den Abtransport von Cerumen behindern. Zudem kann sich das Ohrenschmalz durch den mechanischen Druck verdichten und verklumpen.

Farben, Konsistenzen & weitere Arten von Ohrenschmalz

Im folgenden erfahren, was mögliche Ursachen bzw. Bedeutungen Ihres Ohrenschmalzes sein könnten.

Braunes Ohrenschmalz

Eine braune Farbe, insbesondere eine hellbraune Farbe, ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Ein sehr dunkelbraunes Ohrenschmalz kann durch Schmutz verursacht werden. Es kann aber auch durch trockenes Blut verursacht werden. Wenn Sie den Verdacht haben, dass dies der Fall ist, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.

Schwarzes Ohrenschmalz

Schwarz ist eine weitere gewöhnliche Farbe von Ohrenschmalz. Diese kann durch Oxidation, sprich Kontakt des Wachses mit Luft, oder durch Schmutz verursacht werden. Sollten Sie den Verdacht haben, dass die dunkle Farbe durch Blut verursacht wird, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. 

Rotes (blutiges) Ohrenschmalz

Wenn Ohrenschmalz blutig bzw. rot ist, muss dies nicht zwingenderweise ein Grund zur Sorge sein. Da sich im Gehörgang viele Blutgefäße befinden, kann eine rote Farbe einem gewöhnlichen Kratzer im Ohr geschuldet sein. Ein weiterer Grund für roten Ohrenschmalz kann aber auch eine Infektion sein.

Bei Personen, die ein Loch im Trommelfell haben, könnte dies ein Signal dafür sein, dass Blut hinter das Trommelfell gelangt ist. Eine dritte Ursache für rotes Ohrenschmalz kann ein Trauma des Ohres sein: bei Aktivitäten wie etwa Tauchen kann es zu einem Riss des Trommelfells kommen. Sollten Sie Blut in Ihrem Ohrenschmalz feststellen, sollten Sie einen Arzt konsultieren.

Graues Ohrenschmalz

Bei grauem, klebrigen Ohrenschmalz handelt es sich um den Ausfluss aufgrund einer Infektion des Ohres (ähnlich wie bei einem Schwimmerohr).

Grünes Ohrenschmalz

Grüner Ohrenschmalzausfluss ist in der Regel ein Anzeichen für eine schwerwiegende Ohrinfektion, die meist vom Mittelohr ausgeht. Sollten Sie diese Farbe bei sich feststellen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, da die Behandlung einer solchen Infektion meist die Einnahme von Antibiotika erfordert. 

Weißes, trockenes & schuppiges Ohrenschmalz

In diesem Fall gibt es normalerweise keinen Grund zur Sorge. Die Farbe des Ohrenschmalzes variiert von Person zu Person.

Wässriges Ohrenschmalz

Wässriges Ohrenschmalz und / oder wässriger Ausfluss können auf eine Infektion durch ein „Schwimmerohr" hindeuten. Das Schwimmerohr oder die Otitis externa ist eine Infektion des äußeren Gehörganges. Der Name bezieht sich darauf, dass die Ohrinfektion in der Regel durch verunreinigtes Wasser entsteht, welches nach dem Schwimmen im Ohr zurückbleibt. Mehr Informationen hierzu finden Sie auf unserer Seite: Otitis externa.

Schlecht riechendes Ohrenschmalz

Gewöhnliches Ohrenschmalz hat einen bestimmten Geruch, der jedoch nicht fischig oder pilzartig sein sollte. Ein fischiger Geruch kann ein Anzeichen einer bakterielle Infektion sein, wohingegen ein pilzartiger Geruch auf eine Pilzinfektion hindeuten könnte.

Kein Ohrenschmalz

Die Menge an Ohrenschmalz in unserem Ohr variiert von Person zu Person. Sollten Sie bei sich keinen Ohrenschmalz feststellen können, kann dies bedeuten, dass die von Ihnen produzierte Ohrenschmalzmenge so gering ist, dass sie nicht sichtbar ist. 
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Ohrenschmalz entfernen: So geht's!

Was hilft gegen Ohrenschmalz? Eigentlich reinigen sich Ohren selbst. Die Flimmerhärchen im Ohr transportieren das Ohrenschmalz permanent nach außen. Wie kann man überschüssiges Ohrenschmalz entfernen? In der äußeren Ohrmuschel lässt es sich es mit einem feuchten Waschlappen einfach abwaschen. Besteht allerdings bereits der Eindruck, ein wenig schlechter zu hören, können Betroffene auf verschiedene Weisen ihre Ohren reinigen.

Um Ohrenschmalz bzw. Cerumen zu entfernen, muss es in einem ersten Schritt gelöst werden. Mit verschiedenen Methoden der Ohrenspülung lässt sich Ohrenschmalz risikofrei entfernen. Apotheken und Drogeriemärkte bieten passende Sprays und Lösungen an.

Ohrenschmalz selbst entfernen: Methoden und Tricks

  • Mit einer Ohrendusche, die mit lauwarmem Wasser und einer speziellen, milden Seife gefüllt ist, wird die Wasser-Seife-Mischung sanft ins Ohr gespült. Das Ohrenschmalz läuft anschließend mit dem Wasser wieder heraus. 

  • Alternative ist das Ohrenschmalz-Spray. Es kann entweder ausschließlich eingesetzt werden oder bei besonders hartnäckigen Verstopfungen auch als Vorbehandlung beim Cerumen-Entfernen vor der Ohrendusche dienen. Auch hier muss sich das Ohrenschmalz auflösen, um dann ablaufen zu können.

  • Genau wie das Spray wirken auch Ohrenschmalz-Tropfen. Ob man Spray oder Ohrentropfen gegen Ohrenschmalz benutzt, ist eine Frage der persönlichen Vorliebe.

Hausmittel, um Ohrenschmalz zu lösen

Es gibt übrigens zum Ohrenschmalz-Entfernen Hausmittel: Man träufelt Öl zur Cerumen-Entfernung ins Ohr (am besten Mandel-, Walnuss- oder Olivenöl), lässt es eine Weile einwirken und spült das Ohr dann mit lauwarmem Wasser wieder aus. Olivenöl eignet sich ebenfalls hervorragend zur schonenden Auflösung von Ohrenschmalz. 

Manche Menschen benutzen zum Ohrenschmalz-Entfernen eine Kerze. Diese Ohrenkerzen oder Ohrenschmalzkerzen werden ins Ohr gesteckt. Durch das Abbrennen entsteht ein Unterdruck, durch den das Cerumen herausgesogen wird.

30 Sekunden Ohrenschmalz Trick

Im Internet kursiert der sogenannte „30-Sekunden-Ohrenschmalz-Trick“, bei dem durch Wärme, leichte Bewegung und Neigung des Kopfes das Ohrenschmalz auf natürliche Weise abfließen soll. Auch wenn diese Methode in Einzelfällen kurzfristig Linderung verschaffen kann, ersetzt sie keine medizinisch empfohlene Behandlung. Besonders bei hartnäckigen Pfropfen, Schmerzen oder Unsicherheit sollte auf Selbstversuche verzichtet und stattdessen eine professionelle Reinigung in Anspruch genommen werden. So bleibt das Gehör gesund und gut geschützt.

Ohrenschmalz beim Arzt entfernen lassen

Möchte man das Ohrenschmalz nicht selbst entfernen oder haben die eigenen Bemühungen nicht zum Erfolg geführt, sollte man sich nicht scheuen, zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt zu gehen - vor allem, wenn sich bereits ein Pfropfen gebildet hat. 

  • Je nach Situation im Ohr wird sich der Arzt für eine bestimmte Reinigungsmethode entscheiden. Er kann zum Beispiel das bereits zum Pfropfen verklumpte Ohrenschmalz absaugen. Dafür führt er ein dünnes Röhrchen ins Ohr ein und benutzt dieses wie einen Ohrenschmalz-Sauger.

  • Man kann beim Arzt auch Ohrenschmalz entfernen lassen, indem er den Pfropfen mit einem winzig-kleinen Instrument vorsichtig aus dem Ohr herauszieht.

  • Der Arzt kann Ohrenschmalz auch mit einer Spritze entfernen: Die Methode ähnelt den Möglichkeiten, die man selbst zu Hause hat. Mittels einer Spritze gelangt eine Lösung mit einem geringen Anteil Wasserstoffperoxid in die Ohren, die den Pfropfen auflöst.

Ohrenschmalz bei Babys & Kindern entfernen

Bei Babys und Kindern entfernt man Ohrenschmalz idealerweise gar nicht. Glänzt das Ohrenschmalz im Baby-Ohr, lässt es sich selbstverständlich mit einem lauwarmen Waschlappen abwischen. Wattestäbchen gehören aber auf keinen Fall in Kinder- und Babyohren. Beobachten Eltern beim Baby viel Ohrenschmalz, ist der Kinderarzt der richtige Ansprechpartner.

Natürlich kann Ohrenschmalz bei Kindern ab drei Jahren auch mit Ohrensprays und –tropfen gelöst werden. Fragen Sie aber zuerst den Arzt oder den Apotheker nach kindertauglichen Produkten.

Ohrenschmalzpfropf Behandlung

Die Behandlung eines Ohrenschmalzpfropfs hängt von der Schwere der Verstopfung und möglichen Begleitbeschwerden ab. In vielen Fällen kann der Pfropf mit geeigneten Mitteln auch zu Hause entfernt werden – etwa durch das Aufweichen mit Ohrentropfen und anschließendes Spülen. Bei hartnäckigen oder wiederkehrenden Pfropfen, Schmerzen oder Unsicherheiten empfiehlt sich jedoch eine professionelle Entfernung durch medizinisches Fachpersonal. So wird sichergestellt, dass der Gehörgang schonend und vollständig gereinigt wird.

Ohrenschmalzpfropf selbst entfernen​

In vielen Fällen ist es möglich, den Pfropf selbst zu entfernen, sofern keine Entzündung, kein Loch im Trommelfell und keine anhaltenden Beschwerden vorliegen. Die folgenden Mittel können eine Möglichkeit zur Selbstmedikation darstellen:

 

Ohrentropfen oder Ohrensprays aus der Apotheke: Diese Mittel helfen dabei, verhärtetes Ohrenschmalz aufzuweichen. Sie enthalten häufig Glycerin, Wasserstoffperoxid oder pflanzliche Öle. Wenden Sie die Tropfen in der Regel ein- bis zweimal täglich über mehrere Tage an, je nach Packungsbeilage.

 

Ohrenspülung zu Hause: Nach dem Aufweichen kann das Ohr mit lauwarmem Wasser vorsichtig ausgespült werden – zum Beispiel mit einer speziellen Ohrendusche oder einer Gummiball-Spritze. Achten Sie darauf, dass das Wasser weder zu heiß noch zu kalt ist, um Schwindel zu vermeiden. Nach dem Spülen, trocknen Sie das Ohr behutsam mit einem weichen Tuch. Verwenden Sie keine Wattestäbchen, da diese das Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang schieben und Verletzungen verursachen können.

Ohrenspülung beim Arzt gegen Ohrenschmalzpfropf

Eine Ohrenspülung beim Arzt ist eine gängige Methode, um einen Ohrenschmalzpfropf sicher und effektiv zu entfernen. Zunächst untersucht der Arzt mit einem Otoskop das Ohr, um den Pfropf zu erkennen und sicherzustellen, dass keine Entzündungen oder Verletzungen vorliegen. Ist das Ohrenschmalz sehr hart, kann es notwendig sein, das Ohr vor der Behandlung mit speziellen Tropfen oder Öl aufzuweichen. Anschließend erfolgt die Spülung selbst: Mit einer Spritze oder einem speziellen Spülgerät wird körperwarmes Wasser oder eine Kochsalzlösung vorsichtig in den Gehörgang geleitet. Durch den Wasserdruck löst sich der Pfropf und wird herausgespült. Nach der Spülung kontrolliert der Arzt erneut das Ohr, um sicherzugehen, dass der Gehörgang vollständig frei ist. Die Prozedur ist in der Regel schmerzfrei, kann sich aber für den Patienten etwas ungewohnt anfühlen. Bei bestimmten Erkrankungen, wie einem Loch im Trommelfell, wird auf die Spülung verzichtet und stattdessen eine andere Methode wie das Absaugen des Pfropfs angewendet.

Hörgeräte reinigen: Ohrenschmalz effektiv entfernen

Eine regelmäßige Reinigung von Hörgeräten ist entscheidend für deren Leistung und Lebensdauer. Ohrenschmalz kann die Funktionalität beeinträchtigen. Hier sind einige Tipps zur effektiven Reinigung:

Spezielle Reinigungswerkzeuge verwenden: Nutzen Sie kleine Bürsten und Reinigungsstäbchen, die für die schonende Entfernung von Ohrenschmalz entwickelt wurden.

Hörgerätetrockner regelmäßig nutzen: Ein Trockner entfernt Feuchtigkeit und Cerumen, um die Lebensdauer Ihres Geräts zu verlängern.

Feuchtigkeit vermeiden: Halten Sie Ihr Hörgerät trocken und bewahren Sie es in einem sauberen Behälter auf, um Ansammlungen von Ohrenschmalz zu verhindern.

Gehörgang pflegen: Verwenden Sie milde Ohrentropfen, um das Cerumen zu erweichen, und vermeiden Sie Wattestäbchen, um das Ohrenschmalz nicht tiefer zu schieben.

Fachliche Überprüfung: Lassen Sie Ihr Hörgerät regelmäßig von einem Fachmann reinigen, um optimale Leistung sicherzustellen.

Wie kann man einem Ohrenschmalzpfropf vorbeugen?

Um einem Ohrenschmalzpfropf vorzubeugen, sollten Sie vor allem die natürliche Selbstreinigungsfunktion des Ohrs respektieren und auf übermäßige oder falsche Reinigungsmethoden verzichten. Verwenden Sie keine Wattestäbchen oder spitze Gegenstände im Gehörgang – diese schieben das Ohrenschmalz häufig nur tiefer und fördern die Bildung eines Pfropfs. Waschen Sie lediglich die äußere Ohrmuschel mit Wasser und einem weichen Tuch. Wenn Sie zu vermehrter Cerumenbildung neigen, können apothekenpflichtige Ohrensprays oder Tropfen auf Öl- oder Glycerinbasis regelmäßig helfen, das Ohrenschmalz geschmeidig zu halten. Auch ein bewusstes Kauen oder Sprechen kann durch die Kieferbewegung die natürliche Reinigung unterstützen. Bei wiederkehrenden Problemen ist es ratsam, regelmäßige ärztliche Kontrollen durchführen zu lassen.

FAQs zu Ohrenschmalzpfropfen

Kann sich Ohrenschmalzpfropf von alleine lösen?

Ein Ohrenschmalzpfropf kann sich unter bestimmten Umständen von selbst lösen. In vielen Fällen funktioniert die natürliche Reinigungsfunktion des Ohrs sehr gut: Durch Kieferbewegungen beim Kauen oder Sprechen sowie durch das Wachstum der Haut im Gehörgang wird das Ohrenschmalz langsam nach außen transportiert. Wenn das Sekret dabei weich bleibt – etwa durch den Kontakt mit Wasser beim Duschen oder Baden – kann sich ein leichter Pfropf allmählich von selbst lösen und aus dem Ohr herausbefördert werden. Dieser Vorgang verläuft oft unbemerkt. In anderen Fällen, insbesondere wenn das Ohrenschmalz sehr hart ist oder tief im Gehörgang sitzt, gelingt die Selbstreinigung jedoch nicht vollständig. Bleibt das Hörvermögen beeinträchtigt, treten ein Druckgefühl, Ohrgeräusche oder sogar Schmerzen auf, sollte man ärztlichen Rat einholen, da der Pfropf dann möglicherweise professionell entfernt werden muss.

Ist ein Ohrenschmalzpfropf gefährlich​?

In den meisten Fällen ist ein Ohrenschmalzpfropf nicht gefährlich, kann jedoch unangenehme Symptome wie Hörminderung, ein Druckgefühl im Ohr, Ohrgeräusche oder sogar Schwindel verursachen. Wenn er nicht richtig behandelt wird, kann es zu Reizungen oder Entzündungen des Gehörgangs kommen.

Versuchen Sie nicht, den Pfropf selbst mit Wattestäbchen oder spitzen Gegenständen zu entfernen – dies kann das Problem verschlimmern oder das Trommelfell verletzen. 

Kann ein Ohrenschmalzpfropf das Gehör schädigen?

Ein unbehandelter Ohrenschmalzpfropf kann das Hörvermögen vorübergehend stark beeinträchtigen, führt aber in der Regel nicht zu bleibenden Schäden, wenn er rechtzeitig entfernt wird. Wird der Pfropf jedoch über längere Zeit ignoriert oder unsachgemäß behandelt, kann es zu Entzündungen oder Verletzungen kommen, die das Gehör beeinträchtigen.

Kann Wasser einen Pfropf verschlimmern?

Baden oder Duschen kann einen bestehenden Ohrenschmalzpfropf tatsächlich verschlimmern. Wenn Wasser in den Gehörgang eindringt, kann es das Cerumen aufquellen lassen. Dadurch wird der Pfropf oft dichter und fester, was das Druckgefühl verstärken und das Hörvermögen weiter einschränken kann. In manchen Fällen wird der Pfropf erst durch das Wasser vollständig spürbar, da er sich tiefer in Richtung Trommelfell verschiebt. Besonders bei Personen mit engeren Gehörgängen oder häufiger Cerumenbildung ist daher Vorsicht geboten. Wer zu Ohrenschmalzpfropfen neigt, sollte beim Duschen oder Baden darauf achten, dass kein Wasser ins Ohr gelangt – zum Beispiel durch das Tragen von Ohrenschutz oder das vorsichtige Abtrocknen der Ohrmuschel danach.
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