Bei einer Mastoiditis können folgende Symptome auftreten:
- Ohrenschmerzen: Sehr starke und ggf. auch wiedereinsetzende Ohrenschmerzen nach einer anfänglichen Besserung.
- Hörminderung: Es kann zu einer "Schallleitungsschwerhörigkeit" kommen, durch die Betroffene alle Geräusche leiser wahrnehmen.
- Druckempfindlichkeit oder Schwellung hinter dem Ohr: Der sogenannte Mastoid schwillt bei einer Mastoiditis häufig an, sodass das hr ggf. absteht.
- Allgemeines Krankheitsgefühl: Betroffene verspüren ein schlechtes Allgemeinbefinden.
- Ohrenfluss: Manchmal tritt ein Sekret aus dem Ohr aus.
- Fieber: Erneut steigende Temperatur oder länger anhaltendes Fieber.
Eine Mastoiditis kann jedoch auch ohne typische Symptome, beispielsweise ohne Fieber und ohne Schmerzen verlaufen. Hier spricht man dann jedoch von einer chronischen oder verschleierten Mastoiditis.
Bei den ersten Symptomen einer Mastoiditis, wie Ohrenschmerzen und Ausfluss aus dem Ohr sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser untersucht den Patienten und kann eine Rötung, Schmerzen und Druckempfindlichkeiten über oder hinter dem Ohr feststellen. Mithilfe eines
Ohrenspiegels (Otoskop) wird das Trommelfell und der innere Gehörgang untersucht. Eine Schwellung des Trommelfells, wird unter anderem durch einen Lichtreflex festgestellt, der sich an einer Stelle auf dem Trommelfell bei einem gesunden Ohr sehen kann. Außerdem kann der Arzt erkenn, ob das Ohr von innen gerötet ist. Wird der Verdacht auf eine Mastoiditis bestätig, folgt die weitere Behandlung im Krankenhaus. Hier würde ein Blutbild oder ein Röntgenbild weitere Aufklärung geben.
Eine Mastoidektomie ist eine Operation, bei der der Warzenfortsatz des Schläfenbeins unter Narkose vom Chirurgen entfernt wird. Dabei wird ein Schnitt hinter der Ohrmuschel gesetzt und der Warzenfortsatz freipräpariert und eröffnet. Das infizierte Knochenmaterial wird dann mit einem Bohrer abgetragen und der Eiter wird abgeleitet.
Eine chronische Mastoiditis ist oft kaum wahrnehmbar. Es treten dann oft nur geringe und unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Bauchschmerzen auf. Die chronische Mastoiditis kann als Folge einer langanhaltenden Mittelohrentzündung auftreten.
Eine Mastoiditis ist eine schwere Erkrankung, die mit Hausmitteln nur vorgebeugt, aber nicht mehr behandelt werden sollte. Zu Beginn können
Hausmittel bei Ohrenschmerzen noch helfen aber bei nicht Verbesserung oder gar Verschlechterung der Schmerzen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine Mastoiditis wird wie andere bakterielle Infektionen grundsätzlich mit Antibiotika behandelt. Je nachdem, welche Erreger für die Mastoiditis verantwortlich sind, werden verschiedene Antibiotika eingesetzt. Ist die Mastoiditis sehr ausgeprägt oder tritt auch nach einigen Tagen der Behandlung keine Besserung ein, muss eine Mastoidektomie notwendig, um die Schwellung und die Entzündung zu entfernen und weitere Komplikationen vorzubeugen.
Bei einer Mastoiditis können Abszesse als Folge in den seitlichen Halsmuskeln, im Jochbogen und selten auch im Innern des Schädels auftreten. Demnach sind verkapselte Eiterabszesse auf der Hirnhaut (Epiduralabszess) und unter der Hirnhaut (Subduralabszess) oder grossflächige Entzündungen der Hirnhaut (Meningitis) möglich. Durch eine Behandlung mit Eingriffen und Medikamenten heilen die Eiterherde auf der Hirnhaut meistens ab. Eiterherde unter der Hirnhaut und Meningitis können jedoch Lebensbedrohlich sein, da sich die Eiteransammlung bewegen kann und so verschiedene Strukturen im Gehirn abklemmen oder einquetschen kann. Andere Komplikationen, die selten auftreten, sind Lähmungen von Gesichtsnerven und
Taubheit, Entzündungen des Innenohrs (
Labyrinthitis), oder eine Blutvergiftung (Sepsis), wenn die Bakterien sogar in die Blutlaufbahn eindringen.