Von einem 130 Jahre alten „Geräusch-Weltrekord“ aus Indonesien bis zur fast meditativen Stille auf den majestätischen Gipfeln des Mount Everest: Auf einer Reise durch die Natur trifft man auf eine unglaubliche Vielfalt an Tönen.
Es ist ein ruhiger Wintertag im August 1883 in Perth, Australien, als die Bewohner durch ein ungewohntes Knallgeräusch aufgeschreckt werden. Was keiner ahnt: Obwohl sie in Australien über 3.000 Kilometer vom Ursprung des Geräusches entfernt sind, werden sie Zeugen eines bis heute bestehenden Weltrekords, der Explosion des Vulkans Krakatau in Indonesien. Dieses Ereignis gilt bis heute als das lauteste Geräusch der Menschheitsgeschichte. Selbst in 160 Kilometern Entfernung war der Knall mit geschätzten 180 Dezibel immer noch lauter als der Lärm einer startenden Rakete.
Auf den eisigen Gipfeln des Mount Everest ist eine solche Lautstärke kaum vorstellbar. In der großen Höhe ist es so still, dass sich das sprichwörtliche Fallen einer Nadel wie ein Kanonenschlag anhören würde. Außer dem eigenen Puls und der Atmung sind für das menschliche Gehör keinerlei Geräusche wahrzunehmen.
Aber man muss nicht bis auf den Mount Everest steigen, um die Stille der Natur zu erleben ein Spaziergang im nächsten Wald hat fast den gleichen wohltuenden Effekt der Stille. Ist die Zivilisation mit ihren Geräuschen weit genug entfernt, ist nur das leise Rauschen der Blätter zu hören (10 Dezibel).
Steht man hingegen im Sprühnebel der Niagarafälle, versteht man sofort, warum der Name in der Sprache der Ureinwohner „donnerndes Wasser“ heißt. Tausende Liter Wasser donnern hinab und erzeugen mit 120 Dezibel den gleichen Lärm wie ein Presslufthammer.