Was ist ein Akustikusneurinom (AKN)? Ein Akustikusneurinom (auch Vestibular schwannoma) ist ein gutartiger Tumor, der im Schädelinneren wächst. Dieser kann das Gehör durch Druck auf die Nerven stören.
Ohrgeräusche wie beim Tinnitus und einseitiger Hörverlust können auch Ursachen haben, die nicht ausschließlich im Ohr liegen: In seltenen Fällen können sie durch ein Akustikusneurinom (in der medizinischen Fachsprache korrekt Vestibularisschwannom genannt) ausgelöst werden. Dabei handelt es sich um einen gutartigen Tumor, der im Kopf wächst und das Gehör durch Druck auf die Nerven stören kann. Die Geschwulst wächst meist vom Gehörgang ausgehend (intrameatales Akustikusneurinom) in Richtung Hirnstamm. Der Tumor ist gutartig, das heißt, er bildet keine Metastasen, also Ableger. Auch wenn die Bezeichnung Tumor sofort an eine Krebserkrankung denken lässt: Keine Sorge, es ist kein Krebs.
Wenn Ihr Arzt aufgrund von Ohrgeräuschen und einseitiger Hörschwäche ein Akustikusneurinom vermutet, wird er dies mit einem MRT überprüfen. Er überweist Sie in der Regel an einen Radiologen, dort gehen Sie dann in die „Röhre“. Die so erstellten Bilder zeigen dann, ob ein Tumor Auslöser der Hörstörungen ist. Die Akustikusneurinom-Häufigkeit ist eher gering: Statistisch gesehen kommt ein Fall auf 100000 Einwohner im Jahr. Spezialisten für Akustikusneurinome sind im ersten Diagnose-Schritt HNO-Ärzte, dann Neurologen und Neurochirurgen.
Der Tumor drückt, je nach Größe mehr oder weniger, auf den Hirnnerv und löst dadurch Störungen aus. Die Akustikusneurinom-Erfahrungen zeigen, dass die Geschwulst in manchen Fällen kaum weiterwächst. Wenn die Beschwerden gering sind, muss der Tumor zunächst einmal nur beobachtet werden. Um eventuelle Akustikusneurinom-Spätfolgen zu vermeiden, wird aber doch früher oder später behandelt: Dabei sind die Alternativen eine Bestrahlung oder eine Operation. Da die Krankheitsverläufe sehr unterschiedlich sind, ist die Frage, wie lange man mit Akustikusneurinom krank ist, kaum zu beantworten. Zudem kann ein Akustikusneurinom rezidiv sein, also sogar nach der vollständigen Entfernung nach Jahren wiederkehren. Glücklicherweise sind diese Fälle sehr selten. Wer von einem Vestibularisschwannom betroffen ist, kann sich im Internet über die Erfahrungen und Meinungen anderer Betroffener in einem Akustikusneurinom-Forum umsehen, z. B. bei der Schweizer Guido Fluri Stiftung
In der Regel zeigt das Akustikusneurinom erste Symptome mit:
Die Anzeichen sind anfänglich kaum wahrnehmbar. Denn das Hirn kann erste Beeinträchtigungen oft noch kompensieren. Da die Erkrankung eher selten ist, werden Akustikusneurinom-Symptome in der frühen Phase oft nicht immer gleich richtig gedeutet. Auch wenn der Schwindel und die Ohrprobleme dann zunehmen, ordnet der Arzt die Symptome des Akustikusneurinom eventuell zuerst anderen Ursachen zu. Es können beispielsweise die Ohrgeräusche des Akustikusneurinoms als Tinnitus, der einseitige Hörverlust als Hörsturz oder andere Gründen für Hörprobleme und der Schwindel als Drehschwindel gedeutet werden. Taubheit im Gesicht und die Akustikusneurinom Fazialisparese (Gesichtslähmungen) können in der frühen Phase der Symptome auch Auslösern wie entzündlichen Erkrankungen zugeschrieben werden
Der Akustikusneurinom-Schwindel ist allerdings in seiner Art anders als der Drehschwindel, der durch Erkrankungen im Innenohr hervorgerufen wird. Der Schwindel wird von Betroffenen eher mit dem Gefühl beschrieben, der Boden scheine zu schwanken. Der Akustikusneurinom-Schwindel taucht plötzlich auf, vergeht aber auch wieder.
Wenn der Tumor wächst, werden auch die Symptome eindeutiger. Bei großen Tumoren kann das Akustikusneurinom Kopfschmerzen und Bewegungsstörungen verursachen und zu weiteren Komplikationen führen. Wichtig ist deshalb, den Tumor unter regelmäßiger Beobachtung zu halten und rechtzeitig behandeln zu lassen.
Wenn das Akustikusneurinom eine bestimmte Größe überschreitet oder auch schon bei kleiner Größe durch eine ungünstige Lage zu echten Beeinträchtigungen führt, ist eine Behandlung unumgänglich. Die beiden Alternativen der Akustikusneurinom-Therapie sind:
Eine Akustikusneurinom-Therapie durch Bestrahlung kommt für Tumore infrage, die weniger als 2 cm Durchmesser haben. Durch diese Akustikusneurinom-Behandlung kann das weitere Wachstum aufgehalten oder sogar eine Verkleinerung erreicht werden. Eine neuere, besonders präzise Bestrahlungsmethode ist die Stereotaktische Bestrahlung, häufig auch unter dem Markennamen eines Anbieters, nämlich Cyberknife, bekannt. Ein Radiochirurg bestrahlt den Tumor dabei robotergeführt nur einmal, aber mit einer besonders hohen Strahlendosis. Wie bei allen Strahlenbehandlungen haben manche Patienten nach der Behandlung mit Cyberknife Nebenwirkungen. Akustikusneurinom Betrahlungs-Nebenwirkungen sind meist Kopfschmerzen und Müdigkeit, manchmal auch Übelkeit.
In der Regel wird eine Akustikusneurinom-OP empfohlen. Die Entfernung erfolgt zumeist durch einen mikrochirurgischen Eingriff. Die Akustikusneurinom-OP-Risiken sind die typischen OP-Risiken. Der behandende Arzt klärt Sie als Patienten ausführlich vor der Vestibularisschwannom-Operation auf. Auch über den genauen Verlauf der Operation informiert er sie. Denn je nach Lage und Größe des Tumors kann die Akustikusneurinom-OP-Dauer zwischen einer und acht Stunden variieren. Akustikusneurinom OP-Spezialisten sind in der Regel Neurochirurgen.
Berichte und persönliche Akustikusneurinom OP-Erfahrungen und Erfahrungsberichte zu Akustikusneurinom Cyberknife Behandlungen finden Sie in verschiedenen Internet-Foren.