Unter Lärmschwerhörigkeit versteht sich ein Hörverlust durch chronische Lärmexposition (zum Beispiel am Arbeitsplatz) oder ein starkes akustisches Trauma (z. B. der Knall eines Böllers).
Die Hauptursache für eine Lärmschwerhörigkeit ist eine Lärmexposition, die entweder über einen längeren Zeitraum andauert (chronisches akustisches Trauma) oder in einem lauten und plötzlichen Knall besteht, der ein akustisches Trauma hervorruft (z. B: der Knall einer Schusswaffe oder einer Industriemaschine).
Eine Lärmschwerhörigkeit geht oft mit Tinnitus einher; dabei handelt es sich um ein Pfeifen im Ohr, das wahrgenommen wird, obwohl keine akustischen Reize von außen auf das Ohr einwirken.
Aus verschiedenen internationalen Statistiken geht hervor, dass die Arbeitsplätze in bestimmten Branchen mit einem besonders hohen Risiko für einen lärmbedingten Hörverlust verbunden sind. Dies gilt für den Produktions-, Transport-, Bergwerks-, Bau-, Agrar- und Militärsektor.
Ob es zu einer Lärmschwerhörigkeit kommt, hängt jedoch auch von der Dauer und Intensität der Lärmexposition ab. Auch Arbeitsplätze, die traditionell nicht mit einem hohen Risiko behaftet scheinen, können es in Wirklichkeit sein, wenn die Lärmexposition über einen langen Zeitraum andauert.
Das menschliche Ohr kann sowohl sehr leise als auch sehr laute Geräusche wahrnehmen. Ob eine Lärmschwerhörigkeit entsteht und wie stark diese ausgeprägt ist, hängt von der einzelnen Person ab, da dabei auch die individuelle Prädisposition eine Rolle spielt. Manche Menschen können empfindlicher gegenüber Lärmschäden sein als andere.
Generell werden jedoch 90 Dezibel als kritische Schwelle für eine Schädigung des Gehörs betrachtet (das entspricht in etwa dem Lärmpegel in einem Restaurant). Die Schmerzschwelle liegt bei 120 dB (entsprechend einer Sirene oder dem Ertönen einer Hupe in einem Abstand von weniger als einem Meter vom Ohr).
Die Weltgesundheitsorganisation hat außerdem durchschnittliche Höchstwerte für die Lärmbelästigung festgelegt, die eingehalten werden sollten, um zu vermeiden, dass auch andere, nicht direkt das Gehör betreffende Störungen auftreten (zum Beispiel Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit):
Folgende Symptome sind typisch für eine Lärmschwerhörigkeit:
Das Auftreten und Fortschreiten einer Lärmschwerhörigkeit ist von individuellen Faktoren abhängig. Ein lärmbedingter Hörverlust kann sich innerhalb weniger Monate oder im Laufe mehrerer Jahre entwickeln. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle der Hörfähigkeit die beste Maßnahme zur Vorbeugung einer Lärmschädigung.
Zur Vorbeugung eines Lärmschadens sind audiometrische Untersuchungen sehr wichtig. Dabei handelt es sich um ein einfaches, nicht-invasives Verfahren, das nur wenige Minuten dauert. Der Test wird in einem schallisolierten Raum durchgeführt. Über Kopfhörer werden der Testperson erst auf dem einen, dann auf dem anderen Ohr Töne mit vorgegebenen Frequenzen zwischen 125 und 8000 Hertz vorgespielt.
Zuerst sind die Töne sehr leise (0 db), dann steigt die Lautstärke nach und nach bis zur Wahrnehmungsschwelle der Testperson, die dem Prüfer meldet, sobald sie den Ton hören kann (durch Heben der Hand oder Drücken eines Knopfes). Die erhobenen Daten werden in einem Schaubild dargestellt (das Symbol O steht für das rechte und das Symbol X für das linke Ohr). Die Ordinate zeigt die Wahrnehmungsschwelle der Töne in Dezibel (dB) und die Abszisse bzw. x-Achse die verschiedenen Frequenzen (Hz). Zur Definition der akustischen Wahrnehmungsschwelle wird der Mittelwert der Summe der drei mittleren Frequenzen gebildet (500-1000-2000 Hz):
In einigen Fällen muss die Knochenleitungsschwelle bestimmt werden (im Audiogramm mit den Symbolen > für das rechte Ohr und < für das linke Ohr dargestellt), um den Hörschaden zu lokalisieren. Der Vergleich zwischen der Luft- und Knochenleitungsschwelle bestimmt die Art des Hörverlusts, also ob es sich um eine Schallleitungs- oder Schallempfindungsschwerhörigkeit oder eine Mischform handelt.
Wenn der Gehörapparat Lärm ausgesetzt ist, erleidet er zahlreiche funktionelle und strukturelle Veränderungen, die in direktem Zusammenhang mit der Lautstärke, dem Klangspektrum und der Dauer der Exposition stehen.
Die Exposition gegenüber einem Lärmpegel von mehr als 75 dB führt zu einem vorübergehenden Anstieg der Hörschwelle. Wenn der Lärm über Stunden, Tage oder Jahre anhält, verursacht er eine fortschreitende und dauerhafte Schädigung des Gehörs. Die Zerstörung der für das Gehör wichtigen Haarzellen im Corti-Organ ist ein irreversibler Prozess, da diese nicht „nachwachsen“.
Das einzige wirksame Mittel gegen diese Krankheit bleibt daher die Vorsorge sowohl am Arbeitsplatz als auch außerhalb des Berufslebens, weil eine solche Schwerhörigkeit, sobald sie entstanden ist, nur noch durch ein Hörgerät korrigiert werden kann. Andere Therapiemöglichkeiten stehen nicht zur Verfügung. Gleichzeitig sollte die Lärmbelastung reduziert oder ausgesetzt und alle Maßnahmen ergriffen werden, um die Personen in einer lärmintensiven Umgebung zu schützen (zum Beispiel durch ein Gehörschutz oder Ohrstöpsel).
Ohrgeräusche sind ein direkt mit Lärmschäden verbundenes Symptom und oft das erste Alarmsignal. Sie sollten durch vasoaktive Arzneimittel, Glukokortikoide und Nutrazeutika behandelt werden.
Sobald ein Gehörschaden entstanden ist, der die Sprachfrequenzen betrifft, sind Hörgeräte das einzige Mittel zur Behandlung von Personen, die an einer Lärmschwerhörigkeit leiden. Die individuelle Anpassung und beidseitige Nutzung von Hörgeräten macht den Ausgleich eines Hördefizits möglich und erzielt hervorragende Ergebnisse, wenn es um das Verständnis von Sprache und die Qualität der Klangwahrnehmung geht.
Amplifon bietet eine große Bandbreite an Hörgeräten an, die auf die Bedürfnisse des Gehörs der einzelnen Personen abgestimmt werden können. Außerdem können Geräte der jüngsten Generation mit externen Geräten (Fernseher, Computer, Mobiltelefon) gekoppelt werden.
Menschen, die neben der Schwerhörigkeit auch an Tinnitus leiden, können Hörgeräte nutzen, die über besondere Programme wie „Tinnitus Noiser“ und „Masker“ verfügen und durch die Emission besonderer Klänge Ohrgeräusche überdecken und deren Wahrnehmung reduzieren oder in einigen Fällen sogar vollständig eliminieren.
Zur Vorbeugung und Bekämpfung von Lärmverschmutzung und ihren schädlichen Wirkungen müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die Lautstärke von Lärmquellen wie Industrie- und Handwerksmaschinen, Elektrogeräten, Fahrzeugen, Flugzeugen usw. soweit zu beschränken, dass sie nicht stören, keine Belästigung darstellen und keine Schäden verursachen.
Im Alltag sollte der Aufenthalt in lärmintensiven Umgebungen nach Möglichkeit vermieden werden. Auch vom Hören lauter Musik und Hobbys mit hohem Lärmpegel (zum Beispiel Schießen oder Jagen) wird abgeraten. Arbeiter, die Industrielärm ausgesetzt sind, sollten unbedingt Ohrstöpsel oder einen Gehörschutz (PSA) verwenden.
Um sicherzustellen, dass Sie 100% Ihres Hörvermögens nutzen, sollten Sie Ihr Gehör regelmäßig untersuchen lassen. Nutzen Sie unseren kostenlosen Online-Hörtest, um einen ersten Anhaltspunkt zu erhalten, wie es um Ihre Hörgesundheit steht.