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Bei einer Parotitis unterscheidet man zwei Formen:
Eine Ohrspeicheldrüsenentzündung erkennt man daran, dass die Schwellung der Ohrspeicheldrüse äußerlich sichtbar ist. Sie geht von den Wangen bis zu den Ohren, entweder einseitig oder auf beiden Seiten. Die Schwellung kann auch zu einer Kieferklemme führen. Patienten klagen auch über Schmerzen an der Ohrspeicheldrüse.
Bei einer Parotitis gibt es mehrere Symptome, die Betroffene erleben:
Eine Ohrspeicheldrüsenentzündung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
Diese Ursachen können einzeln oder in Kombination auftreten und führen oft zu Symptomen wie Schwellung, Schmerzen und Fieber. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Die Ansteckungsdauer bei einer Speicheldrüsenentzündung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache – insbesondere dann, wenn ein Virus die Entzündung ausgelöst hat.
Bei Mumps (Parotitis epidemica): Wenn Mumps die Ursache der Entzündung ist, beginnt die Ansteckungsgefahr etwa 7 Tage vor dem Auftreten der Schwellung der Ohrspeicheldrüse und hält in der Regel bis etwa 9 Tage danach an. Besonders hoch ist das Risiko der Übertragung in den ersten Tagen nach Symptombeginn. In dieser Zeit sollten Betroffene den Kontakt zu anderen – vor allem zu ungeimpften Personen – möglichst vermeiden.
Bei bakterieller Speicheldrüsenentzündung: Diese Form ist in der Regel nicht ansteckend, daher besteht auch keine relevante „Ansteckungsdauer“. Dennoch ist bei Eiterbildung und offenen Stellen Hygiene wichtig, um eine Ausbreitung von Bakterien auf andere Körperstellen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem zu vermeiden.
Die Therapie einer Parotitis richtet sich nach Ursache und Schweregrad. Bei leichten, meist viralen Entzündungen (z. B. Mumps) genügt oft eine symptomatische Behandlung mit Ruhe, Flüssigkeit, Schmerzmitteln und Fiebersenkern.
Liegt eine bakterielle Infektion vor, kommen Antibiotika zum Einsatz, um Komplikationen wie Abszesse zu vermeiden. Schmerzmittel wie Ibuprofen und warme Kompressen lindern Beschwerden zusätzlich.
In seltenen Fällen – etwa bei chronischer oder wiederkehrender Parotitis – kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.
Bei einer bakteriellen Ohrspeicheldrüsenentzündung ist der Einsatz von Antibiotika essenziell. Häufig handelt es sich um Erreger wie Staphylococcus aureus oder Streptokokken, die über den Speichelgang in die Drüse eindringen. Die Antibiotikatherapie zielt darauf ab, die Infektion schnell zu bekämpfen und Komplikationen wie die Bildung eines Abszesses zu verhindern.
Typische Wirkstoffe sind z. B. Amoxicillin-Clavulansäure, Cefuroxim oder bei Penicillinallergie auch Clindamycin. Die Auswahl des Antibiotikums richtet sich nach dem vermuteten Erregerprofil, dem Schweregrad der Entzündung und möglichen Vorerkrankungen des Patienten. In unkomplizierten Fällen reicht eine orale Einnahme aus, bei schweren Verläufen oder bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem kann eine intravenöse Therapie im Krankenhaus notwendig sein.
Wichtig ist, dass die Antibiotikatherapie frühzeitig begonnen und konsequent über die gesamte vorgeschriebene Dauer eingenommen wird – auch wenn die Symptome bereits zurückgehen –, um Rückfälle und Resistenzen zu vermeiden.
Eine Operation wird bei einer Ohrspeicheldrüsenentzündung nur dann notwendig, wenn konservative Maßnahmen wie Antibiotika oder entzündungshemmende Medikamente nicht ausreichen. Der häufigste Grund für einen operativen Eingriff ist die Abszessbildung – also eine abgekapselte Eiteransammlung in der Drüse, die sich meist durch starke, pulsierende Schmerzen, Fieber und sichtbare Schwellung äußert.
In solchen Fällen erfolgt zunächst eine chirurgische Drainage, bei der der Abszess eröffnet und der Eiter abgeleitet wird. In sehr schweren oder chronischen Fällen, bei wiederkehrenden Entzündungen oder vernarbten Drüsengängen, kann eine Teil- oder Komplettentfernung der Drüse notwendig sein (Parotidektomie).
Da durch die Ohrspeicheldrüse der Gesichtsnerv (Nervus facialis) verläuft, wird jeder Eingriff mit höchster Präzision durchgeführt, meist durch spezialisierte HNO- oder Kieferchirurgen. Ziel ist es, die Funktion des Nervs vollständig zu erhalten und ästhetische sowie funktionelle Beeinträchtigungen zu minimieren.
Eine Operation ist also immer die letzte Option, kommt aber bei fortgeschrittenem oder kompliziertem Verlauf der Parotitis in Betracht.
Eine Parotitis dauert im Normalfall und bei zügiger Behandlung nur wenige Tage an bis sie wieder vollständig abgeheilt ist. Bei Nichtbehandlung kann sich die Entzündung allerdings verschlimmern oder immer wiederkehren.
Eine Parotitis kann schwerwiegende Komplikationen zur Folge haben. Zum einen kann der Betroffene in Folge an Schwerhörigkeit oder sogar an Taubheit leiden. Außerdem kann eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhaut die Folge sein, sowie eine entzündete Bauchspeicheldrüse oder Hoden. Da die Krankheit schwerwiegende Folgen haben kann, wird oft eine Impfung oft empfohlen.