Diabetes und Hörverlust

Hörverlust: Mögliche Begleiterscheinung bei Diabetes

Wir erklären Ihnen den Zusammenhang von Diabetes und Hörverlust. 

Besseres Leben: Auf Diabetes hören

Diabetes (Diabetes mellitus) ist eine chronische Erkrankung, zu deren charakteristischen Symptomen eine Überzuckerung des Blutes gehört. Die Zuckererkrankung wird durch Insulinmangel oder von einer Insulinresistenz des Körpers verursacht.

 

Man unterscheidet dabei zwei Typen:

Typ-1-Diabetes:

Beginnt häufig schon im Kindes- oder Jugendalter. Bei Typ-1 liegt ein Mangel an dem Hormon Insulin vor, da die Bauchspeicheldrüse immer weniger und letztendlich gar kein Insulin mehr produziert. Folglich steigt der Blutzuckerspiegel an und die Patienten müssen sich Insulin spritzen.

Typ-2-Diabetes:

Wurde früher als „Altersdiabetes“ bezeichnet, heute erkranken aber auch immer mehr jüngere Menschen an diesem Typ Diabetes, durch eine ungesunde Lebensweise, wie Übergewicht, mangelnde Bewegung und schlechte Ernährung. Beim Typ-2 arbeitet die Bauchspeicheldrüse allerdings noch sehr gut und schüttet genügend Insulin aus. Allerdings werden die Körperzellen, die das Insulin brauchen, um den Zucker aus dem Blut aufzunehmen, resistent. Die Folge ist, der Blutzuckerspiegel steigt an. Wenn der Typ-2-Diabetes vorliegt, helfen spezielle Medikamente zur Regulierung des Blutzuckers.

Typ-2-Diabetes ist häufiger in der Gesellschaft vertreten, als Typ-1-Diabetes. In Deutschland haben 4,5 bis 7,3 Millionen Menschen Diabetes, die Zahl nimmt in den kommenden Jahren sehr wahrscheinlich zu. Weltweit liegt die Zahl der Diabetiker bei 382 Millionen Menschen, voraussichtlich wird diese Zahl auf ca. 592 Millionen Menschen in 2035 ansteigen. Das allgemeine Sterberisiko von Diabetikern ist mindestens doppelt so hoch wie bei gleichaltrigen ohne Diabetes. Ebenso ist durch zu viel Zucker im Blut die Gefahr von Nierenleiden oder Erblindung erhöht. Durch gut eingestellte Blutzuckerwerte lässt sich das Risiko für Folgeerkrankungen allerdings erheblich reduzieren.

Hörverlust

Hörverlust bezeichnet die verringerte Fähigkeit, Geräusche wahrzunehmen, sowie Schwierigkeiten beim Sprachverständnis, insbesondere bei vielen Hintergrundgeräuschen oder wenn geflüstert wird. In Deutschland sind ca. 15 Millionen Menschen von einem Hörverlust betroffen. Durch die älter werdende Gesellschaft nimmt auch diese Zahl stetig zu.

Diabetes in Verbindung mit Hörverlust

Bei Diabetikern ist die altersunabhängige Wahrscheinlichkeit an einem Hörverlust zu erkranken mehr als doppelt so hoch (2,15-mal), als bei nicht Zuckerkranken. Trotzdem wird Hörverlust wird oft nicht als Folge von Diabetes angesehen und häufig nicht diagnostiziert. Eine amerikanische Studie aus dem Jahre 2013 hat bewiesen, dass Diabetes auch Auswirkungen auf die Leistung der Ohren haben kann.

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass 21 % der Diabetiker eine Hörminderung aufweisen, von den Nicht-Diabetikern nur 9 %. Folglich ist das Risiko einer Schwerhörigkeit aufgrund des erhöhten Blutzuckers verdoppelt. Die Gruppe der Diabetiker mit Hörverlust, zeigte ein schlechteres Hörvermögen bei allen Frequenzen, am deutlichsten jedoch im Hochton-Bereich (wichtig für die Deutlichkeit von Sprache), auf.

Interessant ist, dass Diabetiker sensibler gegenüber Lärm reagieren und akustische Traumata bei ihnen langsamer „abheilen“. Ebenso stürzen Diabetiker mit Hörverlust leichter, geraten häufiger in soziale Isolation und die Wahrscheinlichkeit, kognitive Defizite oder Depressionen zu entwickeln, ist gesteigert.

Diabetes und Hörverlust - Zusammenhang?

Die Cochlea (Hörschnecke) ist ein spiralförmiger Bestandteil des Innenohrs, in der Schallwellen in Nervenimpulse umgewandelt werden. Diabetes beeinträchtigt die Hörschnecke und führt zu einer Verdickung der Blutgefäßwände. Dies gilt als Ursache der Schwerhörigkeit. Ebenso begünstigt Diabetes das Entstehen einer Cochleopathie, einer Innenohrschädigung, durch die Schallwellen nicht mehr in Nervenimpulse umgewandelt werden können.

 

Diabetes und Hörgeräte

Es gibt sehr wenige Erkenntnisse über Hörgeräte-Versorgungen mit diabetes-bezogenem Hörverlust. Zu beachten bei der Versorgung ist, dass erhöhte Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Materialien von Otoplastiken bestehen kann. Denn Diabetiker sind anfälliger gegenüber Hautinfektionen. Zu empfehlen sind antiallergische Ohrpassstücke und eine offene Hörgeräte-Versorgung, wie schmale Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte, die den Druck und den Kontakt mit der Haut reduzieren.

Mögliche Schwierigkeiten

  • Fehlbildungen im Ohrkanal
  • Gleichgewichtsstörungen, wie Schwindel, Benommenheit
  • Erhöhtes Auftreten von zentralen auditiven Verarbeitungsstörungen
  • Auf Diabetes hören

    Angesichts der Risiken eines unbehandelten Hörverlustes, wird empfohlen das Hörvermögen regelmäßig zu untersuchen. Die Betroffenen sollten einmal jährlich eine Audiometrie, kostenlos bei Amplifon, durchführen lassen, damit gegebenenfalls eine frühzeitige Diagnose einer Hörminderung festgestellt werden kann. Besprechen Sie den Zusammenhang von Diabetes und Hörverlust mit Ihrem behandelnden Arzt.

    Sollte ein Hörverlust diagnostiziert werden, helfen unsere Amplifon-Hörgeräte-Akustiker eine für Sie maßgeschneiderte Lösung, die auf Ihre Bedürfnisse angepasst ist, zu finden.

     

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