Hörgeräte und der demografische Wandel

Nur wer gut hören kann, kann ein aktiver Teil der Gesellschaft sein.
Sep, 20, 2018

Die Menschen werden immer älter. Moderne Medizin, bessere Ernährung und höhere Hygienestandards steigern die Lebenserwartung in vielen Ländern der Erde. Dieser erfreuliche Trend erfordert es, dass wir unsere Gesellschaft auf den demografischen Wandel einstellen – und Hörgeräte müssen ein zentrales Element dabei sein.

Spezielle Momente sind zum Teilen da.

Die UNO hat sich bereits mehrfach mit der Frage beschäftigt, welche Herausforderungen für Gesellschaften im demografischen Wandel entstehen, ebenso wie jüngst HelpAge International, eine Organisation, die 1983 aus dem Zusammenschluss von fünf Hilfsorganisationen entstand. Jetzt hat HelpAge einen umfangreichen Report vorgelegt, in dem die Lebensbedingungen für Menschen über 60 Jahren in 96 Ländern der Erde miteinander verglichen werden.

Deutschland in der Spitzengruppe

Für Deutschland finden sich gute Nachrichten: Die Bundesrepublik ist nach Norwegen, Schweden, der Schweiz und Kanada auf dem fünften Platz der Rangliste gelandet.

Neben dem Rentensystem – weltweit längst keine Selbstverständlichkeit – sind die vielfältigen Möglichkeiten für ältere Menschen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, dafür mit verantwortlich. Doch was helfen die besten Angebote, wenn Menschen mit Hörminderung diese, ganz buchstäblich, nicht wahrnehmen können?

Hörgeräte ermöglichen Teilhabe

Nur wer gut hören kann, kann ein aktiver Teil der Gesellschaft sein – und seine Fähigkeiten, sein Wissen und seine Erfahrung voll einbringen. Denn es geht hier nicht nur um Dankbarkeit oder Unterstützung für Ältere. Deutschland hat die weltweit zweitälteste Bevölkerung; und fast überall in der Welt wächst der Anteil der Älteren stetig. Schätzungen der UN zufolge werden 2050 ca. 2 Milliarden Menschen älter als 60 Jahre sein, 400 Millionen davon über 80.

Wir können es uns einfach nicht leisten, auf die Talente, Fähigkeiten und das Wissen älterer Menschen mit Hörminderung zu verzichten; ebenso wenig wie auf die Leistungsfähigkeit jüngerer Menschen, deren Gehör beeinträchtigt ist.

Hören ohne Barrieren

Die Erhöhung des gesetzlichen Krankenkassenanteils beim Erwerb von Hörgeräten war daher ein wichtiger Schritt, dem weitere folgen müssen.

So ist beispielsweise vorstellbar, dass Orte des öffentlichen Lebens mit drahtloser Übertragungstechnik ausgestattet werden, sodass Schwerhörigen wichtige Informationen direkt in ihre Hörgeräte übertragen werden können. Warum nicht bei den Institutionen beginnen, die der Vermittlung von Wissen gewidmet sind? Wenn das Schlagwort vom lebenslangen Lernen wirklich mit Inhalt gefüllt werden soll, müssen auch Menschen mit Hörminderung ohne Einschränkung daran teilhaben können. Auch der öffentliche Nahverkehr, der gerade für ältere Menschen wichtig ist, kann und sollte optimiert werden. Zu oft wird beim Begriff „Barrierefreiheit“ nur an Fahrstühle und Rampen für Rollstuhlfahrer gedacht, dabei ist Nichtverstehen ebenfalls eine Barriere – die überwindbar gemacht werden kann.

Hörgeräte helfen Menschen – und der Wirt

Übrigens: Hörgeräte können wissenschaftlichen Studien zufolge das Risiko deutlich vermindern, dass Menschen im Alter eine Demenz entwickeln. Da die durchschnittlichen Kosten einer Demenz bei 15.000 bis 42.000 Euro pro Person pro Jahr liegen, ist zu erwarten, dass eine Gesellschaft, die der Hörgesundheit hohen Wert beimisst, sogar Geld spart. Vom gelinderten Leid der Betroffenen und deren Familien ganz zu schweigen.

Dass moderne Hörgeräte die Lebensqualität von alten und jungen Menschen mit Hörminderung insgesamt steigern, ist ein weiterer erfreulicher Effekt. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels sind Hörgeräte eine echte Chance, dass Menschen mit Hörminderung wertvolle Beiträge zum Gemeinwohl leisten und, wichtiger noch, ihr Leben aktiv und selbstbestimmt gestalten können.

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