Auditive Diskriminierung verstehen
Auditive Diskriminierung verstehen
Hör- und Wahrnehmungsstörungen

Auditive Diskriminierung verstehen

Erfahren Sie alles über auditive Diskriminierung.

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Was ist auditive Diskriminierung?

Auditive Diskriminierung bzw. Differenzierung ist die Fähigkeit, verschiedene Geräusche durch Hören wahrzunehmen, zu vergleichen, zu unterscheiden und zu erkennen, und ihre Bedeutung zu verstehen.

Wie erkennt man eine auditive Diskriminierung?

Die auditive Diskriminierung besteht in der Fähigkeit, die Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Phoneme eines Phonempaares als unterschiedlich zu erkennen. Definiert werden kann ein Phonem als jeder Laut in der Sprache, der sich durch ein oder mehrere „distinktive Merkmale“ von anderen Lauten unterscheidet.

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Schlüsselkompetenzen der auditiven Diskriminierung

Die Fähigkeit, Laute zu erkennen, hat Vorteile beim Lesen, beim Verstehen von Sprache, insbesondere bei Telefongesprächen, und bei der Erfassung von Bedeutungsnuancen, die durch den Tonfall der Stimme bestimmt werden.

Phonologische Bewusstheit

Die phonologische Bewusstheit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Lesen- und Schreibenlernen zu Beginn des Alphabetisierungsprozesses. Sie wird auch als metasprachliche Fähigkeit bezeichnet und ermöglicht das Verständnis der Laut-Buchstaben-Zuordnung bzw. Graphem-Phonem-Korrespondenz ( Graphem steht für Buchstabe und Phonem für Laut) durch Zusammensetzung und Zerlegung der Laute, aus denen die Wörter bestehen.

Phonemisches Bewusstsein

Die phonemische Bewusstheit ist ein Teilbereich der phonologischen Bewusstheit und entspricht der Fähigkeit, Phoneme, die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten des gesprochenen Wortes zu hören, zu erkennen und zu manipulieren.

Die phonemische Bewusstheit verbessert die Lesefähigkeit und das Leseverständnis und hilft Kindern beim Schreibenlernen.

Wahrnehmung von Sprache im Lärm

Die Wahrnehmung von Sprache im Lärm erfordert die Fähigkeit, eine relevante Stimme aus dem Hintergrundlärm in der Umgebung heraushören zu können.

Sie ist generell wichtig für eine erfolgreiche Kommunikation, aber auch im Hinblick auf die Leistung bedeutsam; tatsächlich schnitten Musiker bei Aufgaben zur Wahrnehmung von Sprache im Lärm besser ab als Nicht-Musiker.

Ursachen der auditiven Diskriminierung

Wenn Sprache zwar gehöret, aber nicht verstanden werden kann, liegt ein sogenannter Diskriminationsverlust vor, die Schwierigkeit, Laute innerhalb eines bestimmten, schmalen Frequenzbereichs zu hören.

Oft ist der Ursprung der Störung nicht bekannt, aber Faktoren, die dazu beitragen können, sind u. a. Frühgeburtlichkeit, Kopftraumata, chronische Ohrentzündungen und Bleivergiftungen.

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Wie testet man die auditive Diskriminierung?

Wenn eine Veränderung des Hörvermögens festgestellt wird, ist es immer am besten, sich von einem Fachmann testen zu lassen. 

Je nach Symptom, gibt es verschiedene Arten von Tests, die durchgeführt werden können. 

Der dichotische Hörtest zum Beispiel ist eine nützliche Methode zur Analyse der kognitiven und Gehirnfunktionen. Dabei werden der Testperson über Kopfhörer gleichzeitig zwei verschiedene akustische Reize übermittelt, einer auf das linke und einer auf das rechte Ohr.

Ein weiterer nützlicher Test zur Beurteilung der Fähigkeit des Patienten, Sprache in lauter Umgebung zu verstehen, ist der Wortdiskriminierungstest unter Lärm. Bei diesem Test werden der Testperson zwei ähnliche Wörter vorgespielt. Dann wird sie gefragt, welches Wort sie gehört hat.

Mutter und Tochter schauen auf den Computer.

Ohrenkrankheiten

Was verbirgt sich hinter Ohrensausen, Hörsturz und Tinnitus? Ohrenkrankheiten haben die unterschiedlichsten Symptome wie zum Beispiel Ohrenschmerzen oder Schwellungen. Während sie meist vorübergehen, können manche auch dauerhaft bleiben. Daher ist es wichtig die Beschwerden zu behandeln und einer möglichen Ohrenkrankheit vorzubeugen.

Strategien und Behandlungen

Die Behandlung von auditiven Diskriminierungsstörungen basiert auf Kompensationsstrategien und gezielten therapeutischen Maßnahmen wie Logopädie, auditivem Integrationstraining und Hörtherapien, die sich auf Hördefizite auswirken.

Phonologische Spiele für das auditorische Lernen

Phonologische Spiele bestehen aus einer Reihe von Karten, die mit Hilfe eines professionellen Logopäden durchgeführt werden müssen und in verschiedenen Phasen eingesetzt werden können, sei es in der Phase der Phonemunterscheidung und -identifizierung oder im Lernprozess zur Generalisierung phonetischer und phonologischer Fähigkeiten. In der Zwischenzeit können auch Spiele verwendet werden, die alle auch zu Hause spielen können, selbst die Jüngsten: Zahlenlotto oder Memory zum Beispiel, beide basierend auf der Verwendung von Minimalpaaren, d. h. von Wörtern, die sich nur durch einen einzigen Laut unterscheiden.

Die Bedeutung der Sprachtherapie

Die Logopädie (auf den griechischen Begriffen logos [Wort, Rede] und paideia [Erziehung] beruhendes Wort) befasst sich mit der Erforschung, Vorbeugung und Behandlung von Stimm-, Sprach- und Kommunikationsstörungen und den entsprechenden Pathologien. Logopäden üben daher eine Tätigkeit zur Therapie von Kommunikationsstörungen mit speziell entwickelten Übungen aus.

Übungen zur auditiven Diskriminierung

Zur Verbesserung der auditiven Diskriminierungsfähigkeit werden auch Pusteübungen und Übungen zur Erzeugung von Geräuschen verwendet. Diese bestehen zum Beispiel im Ausblasen einer Kerze oder dem Verschieben eines auf einer flachen Oberfläche liegenden Balls durch Pusten oder dem Pusten gegen ein zerschnittenes Blatt Papier, um auf diese Weise die verschiedenen Papierstreifen in Bewegung zu setzen.

Ein weiteres Beispiel ist die Fähigkeit, einen Ton durch Wahrnehmung des Luftstroms zu hören, der entsteht, wenn eine Hand in die Nähe des Mundes geführt wird.

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Auditive Diskriminierung bei Erwachsenen

Die Fähigkeit, Geräusche zu erkennen, hat bei einem normtypischen Erwachsenen eine Reihe positiver Folgen, die oft als selbstverständlich angesehen werden: die Fähigkeit, flüssig und ohne Unterbrechungen zu lesen, ein vollständiges Sprachverständnis und die Fähigkeit, Bedeutungsnuancen zu erfassen, die durch den Tonfall der Stimme bestimmt werden.

Eine unzureichende auditive Diskriminierung kann hingegen gerade bei den oben genannten Fähigkeiten zu Defiziten führen, die im Laufe der Zeit immer wieder mit Hilfe von speziellen Tests überprüft werden sollten.

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Auditive Diskriminierung bei Kindern

Eine allgemeine Fähigkeit zur Wahrnehmung der Unterschiede zwischen zwei akustischen Ereignissen im Kindesalter wird durch elektrophysiologische Studien belegt, wonach Kinder in der Lage sind, die Stimme ihrer Mutter von der eines Fremden zu unterscheiden. Diese Fähigkeit verbessert sich bei physiologischen Patienten in der Regel stetig mit dem Wachstum und der Alphabetisierung, wobei der soziale Kontext als grundlegende Variable zu berücksichtigen ist.

Erkennen von Hörproblemen bei Kindern

Falls das Kind die im Folgenden genannten Symptome zeigt, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen und/oder seinen Zustand durch spezielle Tests zu überwachen: Schwierigkeiten mit dem Befolgen von Sprachanweisungen, leichte Ablenkbarkeit, Schwierigkeiten, gleichzeitig zu schauen und zu hören und Empfindlichkeit gegenüber lauten oder plötzlichen Geräuschen. Es ist sehr wichtig, dass Kinder ihre Hörfähigkeiten in Bezug auf die Erkennung von Sprachlauten vor dem Eintritt in die Grundschule verbessern. Das ermöglicht ihnen, die in einem Wort enthaltenen Laute richtig zu erkennen und mit den entsprechenden Graphemen zu assoziieren.

 

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Frühdiagnose und Hörgeräte

Der Verlust der Diskriminierungsfähigkeit ist leider ein irreversibler Prozess, da Teile des Ohrs im Laufe der Zeit nicht mehr so gut funktionieren wie zuvor und sich nicht regenerieren können. Man kann jedoch versuchen, der Störung vorzubeugen; auch eine Rehabilitation durch Hörgeräte ist möglich; diese spielen eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Schwerhörigkeit. Hörgeräte können helfen, bestimmte Frequenzen wieder hörbar zu machen. Sie filtern außerdem Hintergrundgeräusche heraus und erleichtern das Verständnis von Worten und Geräuschen.

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