Konsequenz des Diabetes: Hörverlust

Diabetes kann einen Hörverlust verursachen. Oft helfen aber eine entsprechende Therapie oder Ernährung, um die Krankheit positiv zu beeinflussen.

1. Soziales Szenario und Epidemiologie
2. Die Beziehung zwischen Hörverlust und Diabetes
3. Diabetische Cochleopathie
4. Die Folgen für die Hörgeräte-Versorgung
5. Schlussfolgerung

Es gibt überzeugende Belege aus von Experten geprüften Studien und Metaanalysen, die eine Beziehung zwischen der Hörfunktion und Diabetes mellitus, insbesondere dem Typ-2-Diabetes, unterstützen. Die Ergebnisse aktueller Studien legen nahe, dass ein beeinträchtigtes Hörvermögen nicht nur bei älteren und mittelalten Menschen mit Diabetes häufiger auftritt, sondern auch junge Diabetiker stärker betroffen sind als Nicht-Diabetiker. Diabetes verdoppelt das Odds Ratio, einen Hörverlust zu entwickeln. Metaanalysen bestätigen zudem, dass Hörbehinderung eine bislang zu wenig beachtete Komplikation der Erkrankung ist.

In der Literatur wird ein Zusammenhang zwischen Lärmbelastung und Hörverlust bei Diabetespatienten beschrieben. Diese scheinen anfälliger für lärminduzierten Hörverlust zu sein – möglicherweise aufgrund einer beeinträchtigten Regeneration nach lärminduzierten Schädigungen. Aus diesem Grund sollten Menschen mit Diabetes nachdrücklich dazu angehalten werden, regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen zur Früherkennung eines Hörverlusts wahrzunehmen. Auch Hausärztinnen und Hausärzte sollten mögliche Hörprobleme bei ihren Diabetespatienten systematisch berücksichtigen. Hörtests sollten fester Bestandteil der diabetologischen Nachsorge sein.

Da Hörverlust mit kognitivem Abbau, Depressionen, Sturzrisiko, verminderter sozialer Interaktion und reduzierter Lebensqualität in Zusammenhang steht, wird eine frühzeitige Versorgung mit Hörgeräten empfohlen. Die sogenannte diabetische Cochleopathie sollte als relevantes Forschungsthema ernst genommen werden, um die Pathophysiologie und die histologischen Veränderungen besser zu verstehen sowie die Ursachen des diabetesbedingten Hörverlusts zu identifizieren. Eine niedrige Hörschwelle sollte bei allen Diabetespatienten aufrechterhalten werden. Auch bei normalem Hörvermögen ist eine Beratung zu qualitativ hochwertigem Gehörschutz sinnvoll. Aufgrund der potenziell weitreichenden Folgen eines unbehandelten Hörverlusts für die Lebensqualität sollten Hörprobleme im Gespräch zwischen Patient und Arzt regelmäßig thematisiert werden. Bei der Anpassung von Hörgeräten ist die Kenntnis über die bestehende Diabeteserkrankung essenziell, um einen angepassten Versorgungsplan sowohl für die Geräteanpassung als auch für die Empfehlung geeigneter Schutzmaßnahmen zu erstellen. Die Versorgung mit Hörgeräten gilt als kostenwirksame Maßnahme zur Verbesserung der Lebensqualität und sollte entsprechend empfohlen werden.

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