Tympanometrie

Eine Tympanometrie ist ein impedanziometrisches Verfahren. Es handelt sich um einen objektiven Test zur Messung der Funktion des Mittelohrs. Dieser Test ist nicht invasiv und misst die Nachgiebigkeit des Trommelfells, einer dünnen Struktur, die den Gehörgang vom Mittelohr trennt. Während der Untersuchung wird das Ohr verschiedenen Druckwerten und akustischen Reizen ausgesetzt. 

Die Impedanzaudiometrie ist im Unterschied zur Reintonaudiometrie ein Test, der nicht auf subjektiven Antworten des Patienten beruht, sondern auf messbaren Reflexen der einzelnen Elemente des Ohrs.

Eine Impedanzaudiometrie ist eine objektive Methode, mit der die Hörfähigkeit getestet werden kann.

Sie umfasst folgende Untersuchungen:

• Tympanometrie zur Messung der Nachgiebigkeit des Trommelfells bei Exposition gegenüber verschiedenen Druckwerten und akustischen Reizen
  
• Stapediusreflexmessung 
• Test der Durchlässigkeit der Ohrtrompete

Das Trommelfell ist ein perlgraues Gewebe mit einer Dicke von circa 1 mm und trennt das Aussenohr vom Mittelohr. Es verwandelt die ankommenden Schallwellen (die von ihm zum Teil reflektiert werden) in mechanische Schwingungen. Trotz seiner geringen Grösse spielt das Trommelfell eine Schlüsselrolle, was die Hörfähigkeit anbelangt. Die Funktionsfähigkeit des Ohrs kann beeinträchtigt werden, wenn es beschädigt wird. 

Das Ergebnis der Tympanometrie, das in Form einer Grafik dargestellt wird, nennt man Tympanogramm. Das Tympanogramm zeigt die Beziehung zwischen dem Luftdruck im Mittelohr und der Beweglichkeit des Trommelfells. 

Auf der horizontalen Achse des Tympanogramms werden die Luftdruckwerte im Mittelohr dargestellt, die normalerweise in Millimeter Quecksilber (mmH2O) oder Pascal (Pa) ausgedrückt werden. Diese Werte decken einen weiten Bereich ab, der von Unterdruck (unterhalb des Atmosphärendrucks) bis zu Überdruck (oberhalb des Atmosphärendrucks) reicht.

Die vertikale Achse des Tympanogramms stellt die "Compliance" des Mittelohrs dar, d. h. die Leichtigkeit, mit der das Trommelfell auf Druckänderungen reagiert. Die Werte werden in der Regel in Millilitern (ml) oder Spitzenmillimetern (mm) angegeben. in Millilitern (ml) oder Spitzenmillimetern (mm).

Die Interpretation der Ergebnisse erfordert die Kompetenz und Erfahrung eines Arztes oder Audiologen, der die Tympanogrammdaten in Verbindung mit der Krankengeschichte des Patienten und anderen Hörtests auswertet, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Beim Lesen des Tympanometrieergebnisses ist es wichtig, auf die Form der Tympanogrammkurve zu achten.

• Die Kurve A stellt den Normalzustand dar, bei dem der Spitzendruck nahe 0 psi liegt, was auf eine gute Trommelfellbeweglichkeit und Schallübertragung hinweist.
  
• Die Kurve B kann flach oder asymmetrisch sein, was auf das Vorhandensein von Flüssigkeit im Mittelohr oder Probleme im Gehörgang hinweist. Diese Art von Kurve tritt häufig bei katarrhalischer Otitis media auf.
  
• Die Kurve C zeigt eine negative Druckspitze im Mittelohr an. Dies deutet auf eine Funktionsstörung der Eustachischen Röhre und eine Retraktion des Trommelfells hin, die beispielsweise durch eine Ansammlung von seröser Flüssigkeit verursacht wird.
  

Eine Tympanometrie ist ein einfaches und schnelles Verfahren, das nur wenige Minuten erfordert. Durchgeführt wird die Untersuchung im Sitzen, wobei sich der Patient so wenig wie möglich bewegen soll. Für den Test wird eine Sonde mit einem weichen Stöpsel in das Ohr der Testperson eingeführt, um den Gehörgang luftdicht zu verschliessen. Diese Sonde registriert Druckschwankungen im Innenohr und zeigt, wie weit die Reflexionen des Stapediusmuskels das Trommelfell bewegt haben. Während der Messungen werden Schallreize mit Frequenzen von 0,5, 1, 2, und 4 kHz verwendet, um die Geschwindigkeit zu beobachten, mit der diese Reaktionen auftreten. Das Schlucken und Sprechen sollten während der Untersuchung vermieden werden, um genaue Ergebnisse zu gewährleisten.

Eine Tympanometrie ist eine sichere und schmerzfreie Testmethode. Während der Untersuchung kann ein leichtes Unbehagen verspürt werden, weil sich der Druck im Gehörgang verändert und die Schallintensität variiert.