Ursachen für eine Schwerhörigkeit

Wie eine Hörminderung entsteht

Schwerhörigkeit und Hörminderungen können viele verschiedene Ursachen haben. Nicht nur Lärm und das Alter gehören dazu, sondern auch eine Vererbung, eine Erkrankung des Gehörapparates, Infektionen, Medikamente, durch einen Unfall, Alkohol und Rauchen. Ein Hörverlust kann angeboren sein oder erst im Alter entstehen, er kann plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln.

Lärm

Eine der häufigsten Gründe für Schwerhörigkeit ist Lärm. Sowohl eine Dauerbelastung als auch eine kurzzeitige Extrembelastung des Gehörs können zu einem Hörverlust führen. Auch kann sich Lärm auf weitere Organe auswirken. Zu möglichen Folgen zählen Bluthochdruck, Herz-, Magen- und Darmprobleme sowie Muskelverspannungen.

Die Welt ist laut. Ob Baumaschinen, Industrieanlagen, Disco, Strassenlärm oder MP3-Player – unser Leben ist von zahlreichen Lärmquellen begleitet. Ohne einen der Situation angepassten Gehörschutz kann es diesbezüglich zu ernsthaften Folgen kommen.

Lärmschwerhörigkeit

Die Lärmschwerhörigkeit, auch Schallempfindungsschwerhörigkeit genannt, entwickelt sich in der Regel durch andauernd einwirkenden Lärm. Als chronisches Leiden ist die Lärmschwerhörigkeit zu unterscheiden vom akuten Lärmtrauma, das als Folge eines lauten Schallpegels schon nach wenigen Minuten auftreten kann.
Lärmschwerhörigkeit ist hierzulande eine der häufigsten Berufskrankheiten. Riskant sind diesbezüglich vor allem Tätigkeiten in besonders lauten Bereichen wie Metallindustrie, Holzbearbeitung oder Druckereien. Auch langfristige Lärmeinwirkungen durch sehr laute Musik können zu einer Lärmschwerhörigkeit führen.
 
Bei der Lärmschwerhörigkeit werden die Haarzellen im Ohr aufgrund des Lärms nur noch unzureichend mit  Sauerstoff versorgt, wodurch der Stoffwechsel gestört wird. In der Folge kommt es zu einer Funktionsstörung im Bereich des Hörens. Der Schädigungsbereich, in welchem es bei anhaltender Lärmexposition zu einer Lärmschwerhörigkeit kommen kann, beginnt im Schnitt bei 85 dB.
 
Diagnostiziert werden kann eine Lärmschwerhörigkeit im Rahmen eines Hörtests. Mit richtig angepassten Hörgeräten kann die Hörminderung in der Folge positiv beeinflusst werden.

Schützen Sie Ihr Gehör mit einem Gehörschutz

Benutzen Sie immer Ohrstöpsel oder einen angepassten Gehörschutz, wenn Sie sich in einer lauten oder staubigen Umgebung befinden. Vor allem bei lang anhaltendem Lärm ist dies der beste Schutz gegen eine Schädigung des Gehörs.

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Alter

Im Alter nimmt das Hörvermögen ganz automatisch ab. Dies hängt mit den Haarsinneszellen im Innenohr zusammen, die mit der Zeit brechen können. Durch übermässige Belastung des Gehörs, etwa durch starken Lärm, wird dieser Prozess der Schädigung der Sinneszellen beschleunigt.

Dass mit zunehmendem Alter das Hörvermögen allmählich nachlässt, ist ganz natürlich. Etwa ab dem 50. Lebensjahr nimmt die grundsätzliche Leistungsfähigkeit des Gehörs auf beiden Ohren ab. Ausgelöst wird dies vor allem durch Verschleisserscheinungen der Haarzellen im Innenohr. Überdies werden aber auch Hörnerv und Hörzentrum durch den Alterungsprozess beeinträchtigt.
 
Von Hörverlust im Alter sind relativ viele Menschen betroffen – bei rund 40 Prozent der über 65-Jährigen liegt eine Altersschwerhörigkeit vor. Rückgängig machen kann man das Nachlassen des Hörvermögens nicht. Moderne Hörgeräte sind aber in der Lage, die Situation von Betroffenen spürbar zu verbessern. 

Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis)

Neben dem natürlichen Alterungsprozess können weitere Faktoren die Entwicklung einer Altersschwerhörigkeit beeinflussen. Dazu zählen unter anderem die Lärmbelastung durch die Umwelt sowie erbliche Veranlagung, aber auch Nikotinkonsum, Diabetes, hohe Cholesterinwerte und vergangene Mittelohrerkrankungen.
 
Eine Altersschwerhörigkeit verläuft zumeist schleichend. Häufig stehen am Anfang der Hörverlust hoher Frequenzen sowie das Nachlassen des Sprachverständnisses in lauter Umgebung oder bei vielen Gesprächspartnern. Nicht selten treten zusätzlich auch konstante Ohrgeräusche (Tinnitus) auf.
 
Gerade bei der Altersschwerhörigkeit ist es enorm wichtig, möglichst rasch zu reagieren. Bleibt eine Prespyakusis unbehandelt, lässt nicht nur das Hörvermögen unvermindert nach. Bei betroffenen Menschen steigt zudem die Gefahr des sozialen Rückzugs, der auch psychische Folgen nach sich ziehen kann. Der Gang zum Ohrenarzt oder zum Hörakustiker bei Amplifon ist somit der erste Schritt zu mehr Lebensqualität.
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Vererbung

Viele Hörminderungen sind erblich bedingt. Gab es in der Familie bereits Fälle von Schwerhörigkeit, ist die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung hoch. Diese Art der Hörminderung ist daher oftmals der Grund für Schwerhörigkeit bei Kindern.

Eine Schwerhörigkeit kann erblich bedingt sein (z.B. das Waardenburg Syndrom). Falls es in der Familie bereits Fälle von starken Hörminderungen gab, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit einer Vererbung.

Häufig weisen dabei vererbte Gene einen Defekt auf, wodurch Störungen und Erkrankungen vom Elternteil an das Kind weitergegeben werden und sich auf die Entwicklung und Funktionsweise des Ohres auswirken. Beispielsweise können die Sinneszellen im Innenohr geschädigt sein und nicht mehr normal funktionieren, was einen Hörverlust nach sich zieht. Auch können genetische Faktoren die Sensibilität gegenüber Lärm, Entzündungen und anderen Einflüssen steigern.

Infektionen

Ohrentzündungen wie etwa eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) können zu Hörschäden und Hörminderungen führen. Aber auch bakterielle Infektionen und Viruserkrankungen wie Scharlach, Masern oder Meningitis können sich negativ auswirken.

Zahlreiche Infektionen stehen in Zusammenhang mit einer akuten oder chronischen Hörminderung. So verläuft beispielsweise eine Erkältung in aller Regel harmlos. Doch allein von den Schnupfen-Viren (Rhino-Viren) sind über hundert Varianten bekannt, die auch zu einer Innenohrentzündung, einem Paukenerguss oder einer Grippe-Otitis führen und in der Folge eine Schwerhörigkeit nach sich ziehen können.

Mittelohrentzündung

Zu den bekanntesten Infektionen im Bereich des Gehörs zählt die akute Mittelohrentzündung. Diese entsteht meistens im Verlauf eines viralen oder bakteriellen Infekts der oberen Atemwege, etwa bei Schnupfen und Erkältung. Über die Ohrtrompete wird die Entzündung in das Mittelohr eingeschleppt. Häufige Symptome einer Mittelohrentzündung sind pulsierende, stechende Ohrenschmerzen, Fieber und Schwerhörigkeit. In den meisten Fällen kann eine akute Mittelohrentzündung nur mit der Einnahme von Antibiotika geheilt werden. Bei Komplikationen oder Sonderformen kann eine Mittelohrentzündung aber das Gehör langfristig schädigen. In jedem Fall ist bei einer Mittelohrentzündung und bei anderen Infektionserkrankungen ein Arztbesuch zur fundierten Abklärung äusserst ratsam.

Cerumen (Ohrenschmalz)

Viele Hörminderungen sind auf einen durch Cerumen verstopften Gehörgang zurückzuführen. In diesem Fall ist eine gründliche Reinigung und Ausspülung des Gehörgangs – fachmännisch durchgeführt durch den Ohrenarzt – zumeist ausreichend, um wieder besser zu hören. Auch eine Unterproduktion von Cerumen kann Krankheiten auslösen oder Entzündungen begünstigen. Zudem steht Ohrenschmalz häufig in Zusammenhang mit Erkrankungen wie Stoffwechselstörungen und ist diesbezüglich ein wichtiger Hinweisgeber.

Medikamente, Alkohol & Rauchen

Nicht nur Lärm und Infektionen sind Risikofaktoren für das Hörvermögen. Auch einige Medikamente sowie übermässiger Alkoholkonsum und Rauchen können das Gehör nachweislich beeinträchtigen und sich negativ auf den Hörsinn auswirken.

Hörverlust durch Alkohol

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass regelmässiger und starker Alkoholkonsum Schwerhörigkeit nach sich ziehen kann. Bei einer ausgeprägten Alkoholabhängigkeit besteht überdies die Gefahr, einer Schädigung im Innenohr. Der hohe Anteil von Alkohol im Blut beeinträchtigt die empfindlichen Sinneshaarzellen im Innenohr und kann zu deren Degeneration und in der Folge zu Hörverlust und Tinnitus führen.

Hörverlust durch Rauchen

Die schädigende Wirkung des Rauchens auf die Gesundheit ist weithin bekannt. Doch in zahlreichen Studien hat sich das Rauchen auch als starker Risikofaktor für Schwerhörigkeit gezeigt. Die Ursache liegt wahrscheinlich in der arteriosklerotischen Wirkung des Tabakkonsums. Dadurch verengen sich die kleinen Gefässe, was die Durchblutung des Innenohrs behindert.

Hörverlust durch Medikamente

Bei gewissen Medikamenten kann als mögliche Nebenwirkung eine Beeinträchtigung des Gehörs auftreten. Dazu zählen unter anderem Krebsmedikamente für die Chemotherapie, Entwässerungsprodukte sowie Präparate zur Behandlung von Malaria. Bei einer Überdosierung kann selbst Acetylsalicylsäure (Aspirin) eine vorübergehende Schwerhörigkeit auslösen.

Erkrankungen

Gewisse Erkrankungen können unmittelbar oder indirekt eine Hörminderung auslösen oder begünstigen, zum Beispiel Scharlach, Masern oder Meningitis. Neben viralen und bakteriellen Erkrankungen ist auch eine Otosklerose eine mögliche Ursache. Bei dieser Erkrankung ist die Bewegung der Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) beeinträchtigt. Die von ihnen ausgehenden Vibrationen kommen nur gedämpft und leise am Innenohr an.
 
Falls bei Ihnen eine Erkrankung im Bereich des Ohres vorliegt oder Sie den Eindruck haben, eine andere Krankheit wirke sich auf Ihr Hörvermögen aus, suchen Sie bitte Ihren Hausarzt oder einen Spezialisten auf. Zwar verfügen unsere Hörberater ebenfalls über ein breites medizinisches Wissen und geben gerne Auskunft, können aber keine ärztlichen Ratschläge erteilen oder gar Diagnosen stellen.

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Wasser

Nasse Ohren sind empfindlich, denn ihre Immunabwehr ist eingeschränkt. Durch das Eindringen von Flüssigkeit können Bakterien und Keime in den Gehörgang gelangen. Wenn sich nach dem Baden, Schwimmen oder Tauchen Wasser im Ohr sammelt, ist dies unangenehm. Unter Umständen kann es aber auch gefährlich sein. Denn Wasser, Chlor und Salz können den Schutzfilm im Ohr zerstören und machen es dadurch anfällig für Krankheitserreger. In der Folge kann sich der Gehörgang entzünden, was nicht nur sehr schmerzhaft ist, sondern ohne Behandlung zur chronischen Entzündung werden und sogar den Knochen angreifen kann.
 
Die häufigsten Symptome von Bade-Otitis oder Swimmer’s Ear, wie die Entzündung auch genannt wird, sind:

  • Das Hören auf dem betroffenen Ohr ist nach dem Baden, Duschen oder Tauchen eingeschränkt und dumpf.
  • Nach ein bis zwei Tagen juckt das Ohr und wird berührungsempfindlich.
  • Nach einer Weile entstehen starke Schmerzen im Ohr, die sich verschlimmern, wenn Sie auf den Ohrknorpel am äusseren Eingang des Gehörgangs drücken oder am Ohr ziehen.
  • Die Haut am Gehörgang kann geschwollen oder rot sein, manchmal fliesst zudem Sekret aus dem Ohr.

Falls derartige Anzeichen auftreten, ist ein Besuch beim Ohrenarzt angezeigt.

Luftdruckveränderungen

Die Ohren und vor allem das Trommelfell reagieren empfindlich auf Luftdruckveränderungen. Beim Tauchen oder auf Reisen, etwa im Flugzeug oder in Schnellzügen, kann es zu plötzlichen Änderungen des Luftdrucks kommen, zum Beispiel bei der Landung, bei Druckabfall oder der Durchfahrt von Tunneln. Ein Gehörschutz kann diese Druckänderungen dämpfen und so das Trommelfell vor Verletzungen schützen.

Hörschwierigkeiten durch Luftdruckveränderungen

Ein unangenehmes Drücken in den Ohren kennt wohl jeder. Bei Autofahrten mit starken Höhenunterschieden, beim Starten und Landen eines Flugzeugs oder beim Durchfahren eines Eisenbahntunnels ist es die harmlose Folge der Druckveränderung und verschwindet rasch wieder. Manchmal bleibt der Ohrendruck aber auch länger bestehen. Es entsteht ein unangenehmes bis schmerzhaftes Druckgefühl im Ohr, das Hören wird dumpf. Halten diese Beschwerden längere Zeit an und lassen sich nicht durch Schlucken oder Gähnen beseitigen, ist möglicherweise der Druckausgleich im Ohr gestört oder das Ohr entzündet. In diesem Fall sollte ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt die Beschwerden untersuchen und geeignete Behandlungen einleiten.

Druckausgleich im Ohr

Im Mittelohr befindet sich hinter dem Trommelfell die sogenannte Paukenhöhle, ein luftgefüllter Raum, der unter anderem die Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) enthält. Die Paukenhöhle geht durch eine röhrenförmige Verbindung in den hinteren Rachenraum über. Diese Verbindung wird Eustachische Röhre genannt. Über sie wird der Luftdruck im Mittelohr jenem der Umgebung angeglichen. Wenn wir gähnen oder schlucken, öffnet sich die Eustachische Röhre in der Regel, wodurch ein Luftdruckausgleich stattfindet. Auf diese Weise verfügt das Trommelfell auf beiden Seiten über den gleichen Druck und kann optimal funktionieren. Diesen Druckausgleich kennen viele Menschen beim Start oder bei der Landung mit dem Flugzeug: sie verspüren ein unangenehmes Gefühl im Ohr und müssen wiederholt schlucken, um den Druck am Trommelfell auszugleichen.
 
Folgen für die Gesundheit können sich ergeben, wenn man stark erkältet ist und die Eustachische Röhre mit Schleim verstopft wird. In solchen Fällen können sich Luft und Flüssigkeiten im Ohr festsetzen, wodurch das Hörvermögen vorübergehend eingeschränkt sein kann. Auch steigt in solchen Situationen das Risiko, Infektionen im Ohr zu entwickeln. Besonders häufig zeigt sich dies bei kleinen Kindern, da ihre Eustachischen Röhren leichter verstopfen können.
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