Die akute Mittelohrentzündung ist eine Entzündung des Mittelohrs, die häufig durch eine einfache Erkältung ausgelöst wird. Sie tritt sehr oft bei Kindern auf, kann jedoch auch Erwachsene betreffen. Wird sie nicht richtig behandelt, kann es zu Komplikationen kommen. Zum Glück klingen die Symptome bei entsprechender Therapie in der Regel innerhalb weniger Tage ab.
Die akute Mittelohrentzündung wird meist durch eine virale (ca. 80 %) oder bakterielle (ca. 20 %) Infektion ausgelöst. In den meisten Fällen stammen die Erreger aus einer Infektion der oberen Atemwege (Nase, Rachen) und gelangen über die Ohrtrompete (Tuba Eustachii) ins Mittelohr. Die Infektion verursacht eine Entzündung der Schleimhäute, wodurch sich Flüssigkeit im Mittelohr ansammelt. Dies führt zu einem Druckgefühl im Ohr, Hörminderung und Schmerzen.
Kleinkinder unter vier Jahren sind besonders gefährdet, da ihre Ohrtrompete kürzer und horizontaler verläuft. Auch Erwachsene, die häufig an Atemwegserkrankungen oder Entzündungen der Nasennebenhöhlen leiden, haben ein erhöhtes Risiko.
Die akute Mittelohrentzündung entwickelt sich meist im Rahmen einer akuten Nasen-Rachen-Infektion und geht mit Ohrenschmerzen einher. Weitere mögliche Symptome sind:
Es ist wichtig zu beachten, dass manche akuten Mittelohrentzündungen auch ohne Fieber oder Schmerzen verlaufen können. Besonders bei Säuglingen kann sich die Entzündung durch ungewöhnliches Weinen, häufiges Reiben am Ohr oder durch Magen-Darm-Symptome äussern.
Da die akute Mittelohrentzündung meist im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen auftritt, ist eine vollständige Vorbeugung schwierig.
Zu den Risikofaktoren zählen:
Allgemein gilt: Massnahmen zur Stärkung des Immunsystems können helfen. Vermeiden Sie Passivrauchen und den übermässigen Gebrauch von Schnullern. In der Schweiz wird die Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Pneumokokken empfohlen.
Bei häufig wiederkehrenden Mittelohrentzündungen ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Der HNO-Arzt kann über die Möglichkeiten, Risiken und Vorteile einer Paukenröhrchen-Einlage sowie der Entfernung der Adenoide und/oder Mandeln aufklären.