Die Geschichte des Hörgeräts begann vor rund 200 Jahren mit grossen trichterförmigen Hörrohren. Im Laufe der Zeit wurden neue Methoden etabliert und immer mehr Hörgeräte-Varianten entwickelt. Die Erfindung des Mikroprozessors und das Aufkommen von digitalen Signalprozessoren führten dazu, dass Hörgeräte nicht nur immer leistungsfähiger, sondern auch kleiner wurden, sodass sie heute sogar fast unsichtbar im Ohr getragen werden können. So findet sich für jeden Hörgeschädigten das passende Gerät.
Trotz Unterschieden bezüglich Leistung und Optik funktionieren moderne digitale Hörgeräte alle nach dem gleichen Prinzip. Schall wird über ein Mikrofon in elektrische Signale umgewandelt. Diese werden von einem kleinen Prozessorchip analysiert und verarbeitet. Danach werden die Signale verstärkt und über einen Lautsprecher wieder in Schall umgewandelt und in den Gehörgang eingebracht.
Moderne Hörgeräte werden durch den professionellen Hörakustiker individuell auf Ihren Hörverlust, Ihre Bedürfnisse und Ihren Lebensstil eingestellt. Gleichzeitig werden auch Störsignale entfernt oder Sprechgeräusche verstärkt. Dadurch können Sie zum Beispiel ähnliche Töne und Wörter besser erkennen. Die technologisch ausgereiften Systeme sind in der Lage, Funktion und Leistung automatisch an unterschiedliche Situationen und Umgebungen anzupassen sowie Rückkopplungen und Rauschen zu unterdrücken. Digitale Geräte der neuesten Generation machen es für Menschen mit einer Hörminderung sogar möglich, gleichzeitig fernzusehen und sich zu unterhalten, die Quelle von Geräuschen festzustellen, das Pfeifen beim Telefonieren und bei Begrüssungsumarmungen zu vermeiden.
Bei Vorträgen kann der Schall über externe Mikrofone kabellos aufs Hörgerät übertragen werden, auch lässt sich adaptive Richtmikrofon-Technik nutzen. Ausserdem können die meisten dieser High-Tech-Geräte kabellos an den Fernseher, das Mobiltelefon, den Computer oder die Stereoanlage angeschlossen werden. Und immer mehr Systeme lassen sich ganz bequem via Smartphone bedienen.
Unabhängig des Typs enthalten alle Hörgeräte die folgenden fünf grundlegenden Bestandteile: