Mastoiditis

Entzündung des Warzenfortsatzes

Die Mastoiditis ist eine eitrige Entzündung des Warzenfortsatzes des Schläfenbeins (oder Mastoids). Es ist eine seltene Komplikation einer bakteriellen Mittelohrentzündung und tritt bei etwa einem von tausend Menschen auf. Eine Mastoiditis muss schnell und gezielt behandelt werden, da sie sonst schwerwiegende Folgen haben kann. Die Symptome der Mastoiditis ähneln denen der akuten Otitis media. Allerdings sind sie oft stärker ausgeprägt oder treten zwei bis drei Wochen nach der ersten Besserung.

Wie entsteht eine Mastoiditis?

Eine Mastoiditis ist eine akute eitrige Entzündung des Warzenfortsatzes, der sich hinter dem Ohr befindet. 

Sie ist in der Regel eine Folgeerkrankung beziehungsweise Komplikation einer unzureichend behandelten Mittelohrentzündung (akute Otitis media). 

Die meisten Mastoidinfektionen werden durch Bakterien wie Pneumokokken, Streptokokken und Haemophilus influenzae verursacht.

 

Wodurch wird eine Mastoiditis verursacht?

Ursache ist eine Infektion des Kindes oder des Erwachsenen im Bereich der oberen Luftwege mit Bakterien. Über den Rachen und die Eustachische Röhre gelangen die Erreger ins Mittelohr und lösen dort eine Entzündung aus. Wird diese zu spät oder nicht ausreichend behandelt, können sich die Bakterien ins Mastoid ausbreiten und dort dann die Warzenfortsatzentzündung (Mastoiditis) auslösen. Begünstigende Faktoren sind ein geschwächtes Immunsystem, erschwerter Sekretabfluss aus dem Ohr, eine ungenügende Antibiotikatherapie oder besonders aggressive Erreger.

Was sind die Symptome einer Mastoiditis?

Eine Mastoiditis äussert sich im Allgemeinen durch folgende Symptome:

  • anhaltende und sich verstärkende Ohrenschmerzen
  • Verschlechterung des Hörvermögens, Geräusche und Sprache werden dumpf und undeutlich wahrgenommen
  • Ausfluss von weisslich milchigem Sekret aus dem Ohr (Otorrhoe)
  • allgemeines Schwäche- und Krankheitsgefühl
  • -erneut aufflammendes und länger anhaltendes Fieber
  • gerötete und berührungsempfindliche Schwellung hinter dem Ohr

Chronische Mastoiditis

Eine Mastoiditis kann sich auch ohne die typischen Symptome (Fieber, Schmerzen) entwickeln. In diesem Fall spricht man von einer  larvierten oder verschleierten Mastoiditis.  Sie ist schwer zu erkennen, da nur geringfügige und unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Bauchschmerzen bestehen. Durch die unspezifischen Anzeichen bleibt sie teils über Wochen oder gar Monate unentdeckt. Eine chronische Mastoiditis tritt meist als Folge einer langwierigen Mittelohrentzündung auf.
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Wie wird eine Mastoiditis diagnostiziert?

Bei Verdacht auf eine Mastoiditis, wie z. B. länger andauernde oder wiederkehrende Mittelohrentzündungen, Ausfluss von Sekret, Schwellung, Schmerzen und Rötung hinter dem Ohr oder abstehende Ohrmuschel, muss ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann bei der Untersuchung feststellen, ob eine Rötung oder Schwellung hinter der Ohrmuschel vorhanden ist. 

Mit dem  Otoskop werden Gehörgang und Trommelfell beurteilt und nach Mittelohrentzündung und Schwellungen der hinteren Gehörgangswand gesucht.

Bestätigt sich der Verdacht auf eine Mastoiditis, setzt sich die Behandlung im Krankenhaus fort. Dort werden weitere Untersuchungen wie ein Blutbild, Abstrich, Hörtest oder bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) angeordnet.

Wie wird eine Mastoiditis behandelt?

Eine Mastoiditis ist eine schwere Erkrankung, die angemessen behandelt werden muss. Dazu muss unverzüglich ein HNO-Arzt hinzugezogen werden.

Wie andere bakterielle Infektionen wird auch eine Mastoiditis mit Antibiotika behandelt. In der Regel ist eine intravenöse Gabe notwendig. Je nach Ausmass der Entzündung oder wenn nach einigen Tagen Behandlung keine Besserung eintritt, kann eine Operation, die sogenannte Mastoidektomie, erforderlich werden.

Mastoidektomie

Eine Mastoidektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Knochen im Bereich des Warzenfortsatzes unter Narkose entfernt wird. Durch einen Schnitt hinter der Ohrmuschel wird der Warzenfortsatz freigelegt und eröffnet. Das infizierte Knochenmaterial wird dann mit einem Bohrer entfernt und der Eiter abgeleitet. Zudem wird ein Schnitt ins Trommelfell (Parazentese) gemacht und ein kleines Röhrchen eingelegt, damit die Flüssigkeit aus dem Mittelohr besser abfliessen kann.

Ist eine Mastoiditis gefährlich?

Findet eine rechtzeitige Behandlung der Mastoiditis statt, ist die Prognose günstig. Eine unzureichend behandelte Mastoiditis kann zu Eiteransammlungen (Abszessen) im Halsbereich, im Jochbogen und in selten Fällen auch im Schädelinneren führen mit Kleinhirnabszessen und Entzündung der Hirnhaut (Meningitis). Auch eine Lähmung des Gesichtsnervs, eine Entzündung des Innenohres ( Labyrinthitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) sind möglich.
Quellen:

https://www.usz.ch/krankheit/mastoiditis

Die akute Mastoiditis heute; U. Fickweiler, H. Müller, A. Dietz; HNO, 2007 Jan;55(1):73-80 
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