Dezibel

Dezibel – ab wann macht Lärm uns krank?
Feb, 10, 2020

Geräusche, Lärm und Lautstärke

Geräusche entstehen durch Schwingungen, die sich in der Luft mittels Schalwellen ausbreiten. Wie Lärm wahrgenommen wird, ist subjektiv. Die Lautstärke wird über den Schalldruck gemessen. Die Frequenz ist die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Die logarithmische Masseinheit zur Messung der Lautstärke bzw. von Lärm ist Dezibel (dB).

Ab wann werden Schallwellen als laut empfunden?

Die Hörschwelle für „normales Hören“ liegt bei 0 dB Schallpegel dB. Während man 0-20 dB kaum hören kann, sind Hintergrundgeräusche wie das Ticken eines Weckers oder die Ventilatoren von PCs gut wahrnehmbar. Diese liegen bei 20-40 dB. Empfindliche Menschen fühlen sich bereits durch diese Lautstärke gestört. Die durchschnittliche Gesprächslautstärke liegt zwischen 20 und 60 dB. Bei diesen Geräuschen kann man in seiner Konzentration gestört sein.

Laute Geräusche beginnen ab 60-80 Dezibel. Diese Lautstärke erzeugt zum Beispiel ein vorbeifahrendes Auto. Motorsägen, vorbeifahrende Lkw und Winkelschleifer machen starken Lärm zwischen 80 und 100 dB. Bei Dauerbelastung drohen bereits Hörschäden. Kreissägen erzeugen Lärm von 110 dB, der als extrem unangenehm und schmerzhaft empfunden wird. Laute Musik in Diskotheken haben einen ähnlichen Geräuschpegel. Die lautesten Geräusche kommen von Explosionen, startenden Flugzeugen oder extrem lauten Rockkonzerten. Hier liegt der Pegel bei über 120 dB.

Lärm schadet der Gesundheit

Schon lange ist bekannt, dass Lärm, vor allem dauerhafter Lärm, nicht nur das Gehör, sondern auch das Allgemeinbefinden, die Konzentrationsfähigkeit, die Psyche und andere Organe belastet. Rund 50 % der Bevölkerung fühlt sich durch Strassenlärm belästigt, etwa 20 % fühlen sich stark beeinträchtigt. Insgesamt 6 Millionen Einwohner in Städten sind von Lärm und seinen Folgen betroffen. Sie haben Studien zufolge ein deutlich grösseres Risiko für Schlafstörungen, Lern- um Konzentrationsstörungen sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 120 dB, wie sie durch Flugzeugtriebwerke entstehen, werden als unerträglich bis schmerzhaft empfunden. Bei 130dB ist die Schmerzschwelle erreicht. Umso wichtiger ist es, Lärmquellen zu reduzieren.

Ein Düsenflugzeug verursacht Lärm, der in einem Abstand von 100 Metern noch etwa 130 dB beträgt

Auswirkunge Geräuschquellen aufs Gehör

Für Menschen, die sich mit dem Gehör auseinandersetzen, ist es wichtig, zu wissen, wie laut verschiedene Geräuschquellen sind. Dies hilft dabei, eine zu hohe Belastung und die daraus resultierende Schwerhörigkeit zu vermeiden. Sie können auf diese Weise auch überprüfen, ab welcher Schwelle Sie selbst verschiedene Geräusche wahrnehmen.

Vorbeugen: starke Lärmbelastungen vermeiden

Was ist wie laut? Diese Frage und besonders die Antworten sind wichtig, um eine Gefährdung des Gehörs im Alltag zu vermeiden. Wenn die Energie, die auf das Ohr einwirkt, zu gross ist, kann dies die empfindlichen Nerven im Innenohr verletzen. Dies führt zu Schwerhörigkeit. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, die Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten.

Um sich vor den lauten Geräuschquellen zu schützen, gibt es zwei Möglichkeiten. Am sinnvollsten ist es, Situationen mit grossem Lärm zu vermeiden. Das schont nicht nur die Ohren: Lärm kann auch andere Organe und die Psyche eines Menschen negativ beeinflussen.

Wenn es sich nicht vermeiden lässt und Sie sich in der Nähe solcher Geräuschquellen aufhalten müssen, ist ein geeigneter Schutz notwendig. So können Sie die physische und psychische Belastung auf ein Minimum reduzieren. Bei Amplifon beraten wir Sie gerne darüber, welcher Gehörschutz sich für welche Anwendungen eignet.

Geräusche oberhalb der Schmerzgrenze

Geräusche ab einer bestimmten Stärke empfindet der Mensch als schmerzhaft. Wo genau diese Schmerzgrenze liegt, ist nur schwer eindeutig zu bestimmen. Dies liegt daran, dass Versuche in diesem Bereich kaum realisierbar sind, da dies bleibende Schäden beim Probanden verursachen würde. Zum anderen ist das Empfinden jedes Menschen stets unterschiedlich. Wo die Schmerzgrenze liegt und was wie laut empfunden wird, hängt mit der Anatomie, der körperlichen und der seelischen Verfassung zusammen. Genaue Aussagen sind deshalb nicht möglich. Die meisten Forscher gehen jedoch von einem Grenzwert zwischen 120 und 140 dB aus. Töne in diesem Bereich und darüber empfindet der Hörer als schmerzhaft.

Die Geräusche, die so stark sind, dass sie oberhalb der Schmerzschwelle ab 120 dB liegen, sind im Alltag der meisten Menschen nur sehr selten: Wenn Sie beispielsweise einen Raketenstart aus der Nähe verfolgen, liegt die Lautstärke dabei bei etwa 150 dB. Ein Düsenflugzeug verursacht Lärm, der in einem Abstand von 100 Metern noch etwa 130 dB beträgt. Eine Lärmquelle, die ähnlich schädlich sein kann, ist jedoch der von vielen Menschen regelmässig genutzte MP3-Player. Voll aufgedreht, kann die Lautstärke sogar bis zu 120 dB erreichen und liegt damit gefährlich nah an der Schmerzschwelle.

Geräusche ab einer Lautstärke von 120 dB verursachen mitunter selbst bei kurzfristiger Einwirkung bleibende Schäden. Sie ganz zu vermeiden oder einen geeigneten Hörschutz zu tragen, ist deshalb unerlässlich.

Beeinträchtigungen bei dauerhafter Einwirkung

Geräusche mit einer Stärke zwischen 85 dB und 120 dB richten in der Regel keine Schäden an – vorausgesetzt, sie treten nur einmal auf. Bei einer regelmässigen Lärmbelastung kann es jedoch zu Beschwerden kommen. Gerade wenn Sie bei der Arbeit täglich laute Maschinen verwenden, ist ein Gehörschutz sehr wichtig.

Zu solchen Geräten zählt beispielsweise der Rasenmäher mit 85 dB Schalldruck. Eine Kreissäge übt mit 95 dB bereits eine etwas stärkere Belastung aus. Bei einem Konzert liegt der Schallpegel bei etwa 105 dB. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob es sich um ein Rockkonzert oder um klassische Musik handelt.

Die Schwerhörigkeit erkennen

Wenn Sie den Verdacht haben, schwerhörig zu sein, kann es hilfreich sein, zu wissen, welche Geräusche wie laut sind. So können Sie bewusst überprüfen, ob Sie selbst sehr leise Geräuschquellen wahrnehmen können:

das Ticken einer Uhr (20 dB) oder das Rascheln von Blättern: Wenn Sie nur diese Geräusche nicht mehr hören, besteht eine leichte Schwerhörigkeit.
ein Radio- oder Fernsehgerät auf Zimmerlautstärke (etwa 60 dB), Vogelzwitschern (40 dB): Diese Geräusche nicht wahrzunehmen, ist ein Hinweis auf einen mittleren Hörverlust.
ein Staubsauger (75 dB): Wenn Sie dieses Gerät nicht mehr hören, liegt ein schwerer Hörverlust vor.
Kreissäge (95 dB) oder Rasenmäher ( 85 dB): Es kann ein profunder Hörverlust vorliegen, wenn Sie ausschliesslich sehr laute Töne hören. Sie stellen fest, dass Gespräche mit dem Gegenüber nicht mehr möglich sind.
Wenn Sie identifizieren können, welche Geräusche Sie nicht mehr wahrnehmen, haben Sie bereits einen ersten Anhaltspunkt, wie stark Ihre Schwerhörigkeit ausgeprägt ist.
Geräusche ab einer bestimmten Stärke empfindet der Mensch als schmerzhaft.

Ein bewusster Umgang mit Geräuschen

Das Wissen, welche Geräuschquellen welche Lautstärke verursachen, gibt Ihnen eine Möglichkeit, Ihre Umwelt bewusster wahrzunehmen. So vermeiden Sie leichter Situationen, die Ihr Gehör schädigen. Ausserdem können Sie so immer wieder überprüfen, wie gut Ihr Gehör funktioniert.

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