Richtungshören

Jan, 09, 2020

Als Richtungshören bezeichnen Medizin und Biologie die Fähigkeit, die räumliche Herkunft akustischer Signale zu erkennen.

Beim Menschen beruht das Phänomen des Richtungshörens auf der Tatsache, dass zwei Ohren vorhanden sind und dass die sich – im Gegensatz zu der Geräuschquelle – nicht an ein und demselben Ort befinden.
Deshalb erreichen Schallwellen, die zum selben Zeitpunkt an einem Ort entstehen, die Ohren nicht gleichzeitig. Zugegeben, wenn beispielsweise in 100 Metern Entfernung ein Schuss knallt, ist die Zeitdifferenz minimal, die entsteht, wenn der Schall auf das linke und das rechte Ohr trifft. Aber sie ist da. Das menschliche Gehirn kann aus dieser winzigen Zeitdifferenz errechnen, unter welchem Winkel zum Kopf die Schallwellen die Ohren erreicht haben. So kann in einer guten Annäherung die Geräuschquelle geortet werden.

Wenn Schallwellen einen Menschen erreichen, dann gelangen sie nicht nur via Gehörgang an das Innenohr

Der zweite Rechenprozess des Gehirns zur Bestimmung der genauen Lage der Quelle eines Tons ist noch erstaunlicher: Wenn Schallwellen einen Menschen erreichen, dann gelangen sie nicht nur via Gehörgang an das Innenohr. Sie treffen überall auf der Körperoberfläche auf und durchströmen auch den Kopf. So gelangen die Schallwellen an das der Geräuschquelle zugewandte Ohr auf einem kurzen Weg durch das Gewebe. Auf der dem Geräusch abgewandten Seite dagegen müssen die Schallwellen einen längeren Weg durch Haut, Muskeln und Knochen nehmen, bis sie an die für Töne sensiblen Bereiche des Mittelohres und des Innenohres gelangen. Treffen Schallwellen auf Hindernisse, werden sie immer gedämpft. Der Schalldruck – die Amplitude und damit die Lautstärke – wird geringer. Auch die Tonhöhe, also die Frequenz, verringert sich beim Durchqueren von Hindernissen. Bei einem langen Weg durch den Kopf und einem kurzen Weg, den Schallwellen zu einem rechten und einem linken Innenohr nehmen müssen, fallen verständlicherweise ihre Dämpfungen unterschiedlich hoch aus. Aus den dabei nervös wahrgenommenen Differenzen errechnet das Gehirn wiederum den Einfallswinkel, unter dem Töne die Ohren erreichen.

Beide Werte zusammengenommen – also Zeitdifferenz und die Unterschiede in Sachen Dämpfung – ergeben ein zuverlässiges Bild der Position einer Geräuschquelle. Die Fähigkeit zu deren Lokalisierung kann gestört sein, wenn ein Ohr deutlich schlechter arbeitet als das andere.

Wenn Sie manchmal Mühe haben Ihr Gegenüber zu verstehen oder die Vögel nicht mehr zwitschern und die Grillen nicht mehr zirpen hören, dann sollten Sie das ernst nehmen.Ein professionellerHörtest genügt bereits um zu klären, ob mit Ihrem Gehör noch alles in Ordnung ist.

 

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