Wissenswertes zum Reinigen von Ohren

Alles zum Thema Ohrenreinigung

Erfahren Sie hier alles Wissenswerte rund um die Reinigung Ihrer Ohren. Bei weiterem Interesse zu Ohrenpflege laden wir Sie herzlich zu einer kostenfreien Beratung ein.

Wie reinige ich meine Ohren richtig?

Medizinisch gesehen reinigen sich die Ohren im Normalfall von selbst, sodass eine aktive Reinigung in der Regel nicht notwendig ist. Trotzdem produzieren Menschen unterschiedlich viel Ohrenschmalz (med.: Cerumen). So kommt es immer wieder vor, dass ein verstopftes Ohr die Hörleistung beeinträchtigt.

Eine Ohrenschmalz-Überproduktion gibt es nicht. Jeder Mensch ist verschieden. Das eine Ohr produziert mehr, das andere weniger. Nicht zu vergessen: Das Sekret ist gesund und wichtig.

Was genau ist Ohrenschmalz?

Seine Funktion ist der Abtransport von Schmutz und Bakterien. Es entsteht in den Ohrenschmalzdrüsen, medizinisch Glandulae ceruminosae genannt. Die Drüsen befinden sich im vorderen Gehörgang. Nur dort befindet sich also auch das Sekret.

Die Drüsen, die es absondern, sind leicht veränderte Schweißdrüsen. Interessant ist übrigens: Asiaten haben anderes Ohrenschmalz als Europäer und Afrikaner.

Woraus besteht Ohrenschmalz?

Generell besteht es aus mehr als 1000 Substanzen, von denen noch lange nicht alle bekannt sind. Das Cerumen enthält auch antibakterielle Wirkstoffe, um es den kleinen Eindringlingen möglichst schwer zu machen.

Auch das ist ein Grund, den Ohren ausreichend Ohrenschmalz zu lassen. Denn damit können Infektionen, wie die Mittelohrentzündung verhindert werden.

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Gründe für ein verstopftes Ohr

Grund für ein verstopftes Ohr ist ein gestörter Abtransport des Ohrenschmalzes. Dann hilft nur Flüssigkeit, um es zu lösen. Ganz wichtig: „Ohrenstäbchen“, wie Wattestäbchen ungünstigerweise auch heute noch heißen, dürfen nicht ins Ohr eingeführt werden! 

Mit ihnen sollte man ausschließlich die äußere Ohrmuschel reinigen. Stattdessen empfehlen sich Ohrspülungen zur Ohrreinigung.

Wie kann man ein verstopftes Ohr selber reinigen?

  • Schritt 1: Beim Duschen oder Baden absichtlich etwas lauwarmes Wasser ins Ohr laufen lassen.
  • Schritt 2: Mit Kaubewegungen regt man das Ohr an, die Flüssigkeit nach außen zu transportieren.
  • Schritt 3: Die nach wenigen Minuten herauslaufende Flüssigkeit mit einem Taschentuch aus der Ohrmuschel wischen.
  • Schritt 4: Wenn keine Besserung spürbar ist, ein Spray oder eine Spüllösung aus der Apotheke zur Ohrreinigung verwenden.
  • Schritt 5: Immer noch nicht besser? Bitte suchen Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) auf.

Wie kann man eine Ohrenspülung selber machen?

Wer seine Ohren selber spülen möchte, sollte einige Sicherheitshinweise beachten, da die Ohrenspülung bei unsachgemäßer Durchführung durch zu starken Druck Schäden am Trommelfell hervorrufen kann. Eine erhöhte Wassertemperatur wirkt sich zudem auf das sensible Gleichgewichtsorgang aus. Generell darf eine Ohrspülung nur bei gesunden Ohren ohne Infektionen oder Beschädigungen des Trommelfells durchgeführt werden. 

 

Durchführung einer Ohrspülung:

  • Wer eine Ohrspülung selber machen möchte, benötigt hierfür lediglich eine Ballonspritze. Diese sind in Apotheken erhältlich. 
  • Nach der Reinigung der Spritze, wird sie mit 37 Grad warmen Wasser gefüllt.
  • Für die Reinigung den Kopf zur Seite neigen und das Ohr nach hinten und oben ziehen. 
  • Die Spitze der Ballonspritze in den Gehörgang einführen, den Ballon zusammendrücken und mit dem Wasser die Ohren ausspülen.
  • Das schmutzige Wasser am besten über dem Waschbecken oder einer Schüssel herauslaufen lassen.
  • Diesen Vorgang so oft wiederholen, bis das Ohr frei von Ohrenschmalz ist.

Ohren beim Arzt reinigen lassen

Sicherer ist es, die Ohren bei einem HNO-Arzt reinigen zu lassen. Dieser prüft vorab, ob das Trommelfell intakt ist. Anschließend löst er festsitzende Verschmutzungen mit Ohrentropfen auf. Mit körperwarmen Wasser aus einer Metall- oder Kunststoffspritze spült der Arzt anschließend die Ohren aus. Zum Abschluss prüft er erneut, ob durch die Spülung keine Verletzung entstanden ist. 

In der Regel übernehmen Krankenkassen die Kosten für eine Ohrenreinigung beim HNO-Arzt. Wer dennoch sichergehen möchte, fragt im Vorfeld am besten bei seiner Krankenkasse nach. 

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Ohren reinigen mit Hausmitteln

Wenn lauwarmes Wasser nicht genügt, um das Schmalz in den Ohren zu verflüssigen, kann der Betroffene beim Ohrenschmalzentfernen auf ein Hausmittel zurückgreifen. Dieses verbleibt eine kurze Zeit im Gehörgang und weicht das Zerumen auf. Um es ins Ohr zu geben bietet sich eine Pipette aus der Apotheke oder ein kleiner Löffel an. 

Reinigung mit Salzwasser

  • Einen Teelöffel Salz in 100 Millilitern lauwarmen Wasser auflösen.
  • Salzwasser in das verstopfte Ohr träufeln. 
  • Ca. 15 Minuten einwirken lassen. Kopf dabei zur Seite neigen, damit das Wasser nicht hinausläuft. 

Reinigung mit Öl

  • Mandel- oder Olivenöl auf Körpertemperatur erwärmen. 
  • Einige Tropfen handwarmes Öl in die Ohren träufeln.
  • Den Kopf zur Seite neigen und Öl fünf Minuten einwirken lassen.
  • Anschließend die Ohren mit lauwarmem Wasser ausspülen.
  • Das Öl kann auch über Nacht einwirken. Hierzu einfach die Ohren mit Watte verschließen. 

Reinigung mit Dampf

  • Einen Esslöffel Kamille mit zwei Litern heißem Wasser aufgießen.
  • Ohren mindestens zehn Minuten über den Dampf halten. Dabei ein Handtuch über den Kopf legen.
  • Ohren mit lauwarmen Wasser ausspülen. 
  • Kamille reinigt sanft und schützt vor Bakterien. 

Warum sind Wattestäbchen eigentlich nicht gut?

Ausgerechnet „Ohrenstäbchen“, wie Wattestäbchen und Q-Tips auch genannt werden, eignen sich überhaupt nicht zur Ohrenreinigung. Denn die Stäbchen schieben das Zerumen oft vor das Trommelfell, was zu einer Propfenbildung führt. Ohrenschmalz ist ein natürlicher Schutzfilm, der eine abtötende Wirkung auf Keime und Bakterien hat, und dient der Selbstreinigung der Gehörgänge.

Bei Verwendung von Wattestäbchen wird dieser Schutzfilm in den Gehörgang hineingeschoben, kann dort zusammenklumpen und austrocknen. Schäden am Trommelfell, Ohrenschmerzen und im schlimmsten Fall Tinnitus oder akuter Hörverlust sind nicht selten die Folge von einem unsachgemäßen Gebrauch.

Um sich ein Bild zu machen, wie man die Ohren reinigen kann, lohnt sich ein Blick ins Innere des Ohrs. Der Gehörgang wird tiefer im Ohr immer enger. Nach diesem „Engpass“ erweitert er sich wieder, bevor er am Trommelfell endet. Diese Trichterform auf den ersten Zentimetern erklärt, warum es nicht sinnvoll ist, Ohrenschmalz mit einem Wattestäbchen zu entfernen. Denn dadurch gerät es automatisch in einen immer engeren Bereich, wenn man versucht, es mechanisch zu entfernen. Deshalb muss man das Ohrenschmalz lösen, um es nach außen ablaufen lassen zu können. 

Trotzdem glauben viele, die Ohren mit Q-Tips säubern zu können. Vielleicht deshalb, weil diese häufig zur Pflege der Ohrmuschel bei Säuglingen verwendet werden. Aber direkt im Gehörgang haben sie nichts zu suchen: Die Haut im Ohr ist sehr dünn und nicht ausgelegt für mechanische Reibung. Selbst die „Watte“-Enden des Stäbchens können die Haut verletzen und schaffen so Raum für Bakterien, die Entzündungen beim Ohrenreinigen verursachen können.

Aktive Ohrenreinigung bedeutet also immer: Ohren ausspülen. 

Natürlich möchten sich gerade Menschen, die In-Ear-Kopfhörer und/oder Hörgeräte tragen, die Ohren säubern. Dies gelingt vor allem im Bereich der Ohrmuschel mit einem feuchten Tuch oder  Waschlappen. Wenn die Selbstreinigung stockt, ist es möglich in regelmäßigen Abständen die Ohren aktiv zu reinigen. Mit einer selbst durchgeführten Ohrspülung  lässt sich auch der Gehörgang säubern. Trotzdem ist darauf zu achten, mit der Ohrenpflege nicht zu übertreiben, da sie sich in den meisten Fällen selber reinigen. Juckende Ohren fühlen sich manchmal trocken an. Da das gesunde Ohr immer dafür sorgt, dass es leicht feucht ist, kann das Gefühl auf eine Infektion hindeuten. Gerade bei Menschen, die Hörgeräte tragen, gelangt wenig Luft ans Ohr und es kann zu kleinen Entzündungen kommen. Grund können auch winzige Risse in der Haut sein, die beim zu rabiaten Ohrenputzen entstanden sind. Wenn dann auch noch die Belüftung fehlt, gewinnen Bakterien schnell die Oberhand. Deshalb ist es immer wichtig, das Ohr möglichst sanft zu behandeln und Hörgeräte stets sauber zu halten. Produkte zum Reinigen finden Sie auch bei Amplifon.

Ohren reinigen bei Kindern und Babys

Wenn nichts Auffälliges zu sehen ist, muss man die Ohren des Babys nicht saubermachen. Das gleiche gilt für das Ohrenreinigen bei Kindern. Bei den kleinen und empfindlichen Ohren von Babys und Kindern reinigt man nur vorsichtig die Ohrmuschel, am besten mit einem lauwarmen Waschlappen. Meist ist das Ohrenschmalz beim Baby sowieso verschwindend gering. Wattestäbchen bei Babys sind zu vermeiden.

Tatsächlich gibt es im Handel Baby-Ohrenstäbchen. HNO- und Kinderärzte raten von der Verwendung dieser zur Ohrenreinigung bei Babys und Kindern jedoch unbedingt ab! Hat ein Baby auffallend viel Ohrenschmalz, können Sie den Kinderarzt darauf aufmerksam machen. Eventuell gibt es eine Verwachsung im Ohr. Oftmals reinigen Kinder ihre Ohren selbst, indem sie mit dem Finger ins Ohr gehen. Dabei kommt es in der Regel nicht zu Verletzungen.

Weiterführende Informationen dazu, wie Sie die Ohren Ihres Babys am besten putzen, erhalten Sie in unserem Ratgeber: Baby-Ohren reinigen.

Ohrenspülungen

Sie können Ihre Ohren auch spülen, um so Ohrenschmalz oder Fremdkörper wie etwa ein Insekt im Ohr zu entfernen. Mehr zu dieser Ohrreinigungsmethode erfahren Sie in unserem Artikel: Wissenswertes zu Ohrspülungen.

Ohren reinigen mit Wasserstoffperoxid

Eine weitere Methode zur Reinigung von Ohren ist die Verwendung von Wasserstoffperoxid. Lesen Sie unseren Beitrag: Ist die Ohrenreinigung mit Wasserstoffperoxid sicher? um mehr über diese Reinigungsmethode und mögliche Nebenwirkungen zu erfahren.

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